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Kunst-Profi Gerald Matt schreibt jetzt in "Heute"

Heute Redaktion
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Bild: Picturedesk

-Über "Top-Ereignisse, außergewöhnliche Künstler, Aufreger und kulturpolitische Versager" berichtet Ex-Kunsthallen-Direktor Gerald Matt ab sofort "aus erster Hand" in einer neuen Kolumne in der Gratiszeitung "Heute". In seinem am Freitag erschienenen Auftakt-Text erklärte er sein Anliegen.

-Über "Top-Ereignisse, außergewöhnliche Künstler, Aufreger und kulturpolitische Versager" berichtet Ex-Kunsthallen-Direktor Gerald Matt ab sofort "aus erster Hand" in einer neuen Kolumne in der Gratiszeitung "Heute". In seinem am Freitag erschienenen Auftakt-Text erklärte er sein Anliegen.

Liebe Leserinnen und Leser,

ich freue mich darauf, Ihnen ab jetzt über Top-Ereignisse, außergewöhnliche Künstler, Aufreger und kulturpolitische Versager aus erster Hand zu berichten.

Ich war von 1996 bis 2012 Direktor der Kunsthalle Wien. Ich habe mit internationalen Kunststars wie Matthew Barney, Shirin Neshat, Marilyn Manson oder Louise Bourgeois gearbeitet, Ausstellungen in Kooperation mit Spitzenhäusern wie dem Guggenheim Museum oder dem Centre Pompidou gemacht sowie Bücher über Kunst geschrieben und unterrichte an der Uni für angewandte Kunst.

Wo es um Visionen, künstlerisches Genie und Klasse geht, da wird es mein uneingeschränktes Lob geben, wo künstlerisches Mittelmaß langweilt und kulturpolitische Unfähigkeit, Feigheit, Vernaderung, Freunderlwirtschaft und Verschwendung der Kunst das Leben schwer machen, da wird es unbarmherzige Kritik hageln. Ich weiß, wovon ich rede. Denn ich wurde selbst Zielscheibe der Intrigen und Verleumdungen eines grünen Neidpolitikers. Schließlich ließ mich der Wiener Kulturstadtrat, der weder für Mut noch Entscheidungsstärke bekannt ist, im Regen stehen.

Dass dabei der Ruf der Kunsthalle Wien, ein Haus, das in der künstlerischen Champions League spielte, schwer beschädigt wurde, schmerzt besonders. Mir geht es darum, Ihnen zu zeigen, dass Kunst und Leben keine Gegensätze sein müssen. Das beweist auch Österreichs internationaler Kunststar Erwin Wurm, zuletzt mit seinen "One minute sculptures" im Städelmuseum in Frankfurt.

Wurm lädt sein Publikum ein, für einen Moment nach seinen Anweisungen selbst eine Skulptur zu werden. Unvergessen ist auch sein auf das Mumok aufgepfropftes Haus, bestaunenswert sein über das Dach des Hotel Daniel hinwegfegendes Segelboot. Dafür, dass Kunst intelligent sein und trotzdem Spaß machen kann, ein großes Dankeschön. Ja und zum runden Geburtstag im Juli gratulieren wir herzlich. Auch Ihnen einstweilen alles Gute und hoch lebe die Kunst.