Szene

Kunsthistorisches Museum lässt Fernweh hochleben

Heute Redaktion
Teilen

Die größte Joseph Cornell-Schau Europas der letzten drei Jahrzehnte und die größte, die Österreich je gesehen hat, findet bis 10. Jänner 2015 im Kunsthistorischen Museum statt. Mehr als sechzig seiner bedeutendsten Werke sind zu sehen.

 

Leihgaben kommen von privaten Sammlern und der Menil Collection in Houson, dem Tate Modern in London, dem Smithsonian in Washington, aus Stockholm und Madrid. 

Joseph Cornell (1903-1972) lebte sehr zurückgezogen, liebte aber Europa. Seine Faszination für den fernen Kontinent, für Astronomie, Ballett, Oper, Literatur und Natur verpackte er in "Boxen", die er zu detailverliebten Kunstschätzen machte. 

"Was ist das für ein Mensch, der mithilfe alter brauner Fotografien auf Karton, die er in Antiquariaten gefunden hat, die Grand Tour des 19. Jahrhunderts durch Europa lebendiger vor seinem geistigen Auge entstehen lassen kann als jene, die tatsächlich eine solche Reise unternommen haben, der nicht in jener Zeit geboren wurde und nie im Ausland war und dennoch weiß, wie sich der Vesuv an einem bestimmten Morgen des Jahres 1879 ausnahm, und die Schmiedeeisenbalkone eines bestimmten Hotels in Luzern kennt? Wie konnte er unter den Bedingungen, unter denen er das tat, ein solches Werk zustande bringen? Es ist ein echtes Wunder. Seine Arbeit zwingt einen dazu, das Wort ›schön‹ zu gebrauchen. Was will man mehr?"

Der Künstler Robert Motherwell über Joseph Cornell, New York, 1953 

Joseph Cornell: Fernweh

20. Oktober 2015 bis 10. Jänner 2016

KHM

Kunsthistorisches Museum

Mehr Infos zu Museum und Ausstellung