Szene

Künstler wegen Schau mit Barbie-Heiligen bedroht

Heute Redaktion
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Nicht erst seit der Ernennung Franziskus zum Kirchenoberhaupt ist Argentinien als äußerst katholisches Land bekannt. Die beiden Künstler Emiliano Pool Paolini und Marianela Perelli aus Rosario sagten nun knapp vor der Eröffnung ihre Skandal-Ausstellung ab. Die zwei kreierten Barbie-Modelle, die verschiedene Marien- und Jesus-Darstellungen präsentieren sollen. Ihnen wurde gedroht.

"Gotteslästerung", fanden viele Leute beim Anblick der 33 mit viel Liebe zum Detail hergestellten Puppen. Bei der Ausstellung "The Plastic Religion" hätte es zum Beispiel einen Ken als lächelnden Jesus am Kreuz zu sehen gegeben.

"The Plastic Religion" hätte am Samstag in der Kunstgalerie POPA in Buenos Aires eröffnet werden sollen. Paolini und Perelli entschieden sich aber kurzfristig, ihre Schau abzusagen. "Die Künstler sind sehr erschrocken, sie haben die Ausstellung abgesagt", sagte der Galerist Marcelo Bosco am Dienstag.

Künstler: "große Ohnmacht"

Die Künstler teilten kürzlich auf ihrem Facebook-Account mit, dass sie "mit großer Ohnmacht gegenüber des Missverständnisses" ihres Werkes die Barbie-Figuren dort nicht mehr zeigen wollten. Sie gaben keine Einzelheiten über die Drohungen bekannt.

Auch Klage droht

Das Modell der argentinischen Heiligen Difunta Correa könnte den beiden Künstlerinnen auch gerichtlichen Ärger einbringen. Denn diese ist eine eingetragene Marke und darf nur in der Provinz  San Juan hergestellt werden. Deshalb hatte man ihnen auch mit Klage gedroht.

Die beiden Künstler rechtfertigen ihre göttlichen Kreationen auf Facebook damit, dass sie in einer Welt, in der alles gleich ist, etwas Auffälliges, etwas Anderes machen wollten.

Der Papst selber hat sich auf noch nicht zu den Barbies geäußert.