Oberösterreich

Kunststudentin schreibt 17 Stunden lang auf Fassade

17 Stunden lang fasten und schweigen - Studentin Susanna Melem wird am 5. Mai Kunst auf die Fassade des Arkadengangs bringen.

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Susanna Melem (24) wird einen halben Tag lang ohne Pause an die Fassade des Arkadengangs beim Linzer Hauptplatz schreiben.
Susanna Melem (24) wird einen halben Tag lang ohne Pause an die Fassade des Arkadengangs beim Linzer Hauptplatz schreiben.
Severin Standhartinger

"Es geht um die Liebe zur Sprache an sich. Ich werde versuchen, die einzelnen Worte sehr langsam zu schreiben, um in einen meditativen Zustand zu kommen", sagt Susanna Melem. Die 24-jährige gebürtige Grazerin studiert an der Kunstuniversität Linz Bildnerische Erziehung und Mediengestaltung. Seit drei Jahren lebt sie in Linz.

Ihr Projekt ist Teil der Ausstellung " Aus der Dunkelheit", die am Mittwoch 5. Mai im Aktenkeller der Kunstuniversität Linz eröffnet (geht bis 30. Juni). Studenten der Kunstuni setzen sich dabei in ihren Arbeiten mit den Spuren des Nationalsozialismus auseinander - so auch Melem, denn in ihrem Beitrag geht es auch um den Künstlerischen Kraftakt gegen das Verdrängen und Vergessen. 

"Es werden schon sinnvolle Sätze dabei rauskommen"

Melem wird um 7 Uhr früh starten und bis Mitternacht - 1.020 Minuten bzw. 17 Stunden lang - mit schwarzer Kohle auf die Fassade des Arkandengangs am Hauptplatz schreiben. Und das ohne dabei ein Wort zu reden und etwas zu essen. Was da auf den Gemäuern zu lesen sein wird, entspringt ihrer spontanen Eingebung, wie die Studentin gegenüber "Heute" erzählt. 

"Es werden schon sinnvolle Sätze dabei rauskommen, aber es geht mir nicht darum, eine politische Diskussion loszutreten. Ich habe mich im Vorfeld mit der Geschichte des Gebäudes (Anm. Red. die Brückenkopfgebäude Ost und West) auseinandergesetzt und den damit verbundenen körperlichen Anstrengungen. Die Steine tragen eine Geschichte, die nicht sichtbar ist". Die Arkade am Linzer Hauptplatz entstand in Zeiten des Nationalsozialismus unter der körperlich schweren Arbeit von Zwangsarbeitern. 

Wird es auch (Pinkel-)Pausen geben? "Klar werde ich ab und an mal Wasser trinken und ich vermute, dass ich mit der Zeit die Hand wechseln muss, um eine Sehnenscheidenentzündung möglichst zu vermeiden - ich bin Rechtshänderin. Wenn ich aufs WC muss und bevor es zu spät ist werde ich selbstverständlich in die Uni auf die Toilette gehn'. Es ist insgesamt ein Selbstversuch, auch um Grenzen auszutesten", sagt die 24-Jährige. 

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    Mike Wolf
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