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Kurden ziehen Schlinge um IS-Hochburg Manbij zu

Heute Redaktion
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Die Kurden und ihre Verbündeten der "Syrischen demokratischen Streitkräfte" (SDF) ziehen die Schlinge um die IS-Hochburg Manbij im Norden Syriens immer enger. Unterstützt von US-Luftschlägen haben die SDF innerhalb nur einer Woche das Gebiet rund um die Stadt beinahe völlig umstellt. Zahlreiche Kämpfer der Terrormiliz "Islamischer Staat" (IS) flohen bereits Hals über Kopf. Der IS-Kommandeur Usama al-Tunisi wurde auf der Flucht getötet.

Die Kurden und ihre Verbündeten flohen bereits Hals über Kopf. Der IS-Kommandeur Usama al-Tunisi wurde auf der Flucht getötet.

Bereits seit Mai stehen die SDF - bestehend aus Kurden und ihre arabischen und christlichen Verbündeten - knapp hundert Kilometer vor der IS-"Hauptstadt" Raqqa. Die Terrorkämpfer verlegten in den vergangenen Wochen zahlreiche Kämpfer dorthin. Die angekündigte Offensive gegen Raqqa war jedoch trotz heftiger Kämpfe offenbar ein Ablenkungsmanöver.

. Die Offensive von rund 4.000 SDF-Kämpfern, die von US-Luftschlägen sowie französischen und US-Elitetruppen unterstützt werden, überrumpelte die Terrormiliz völlig. Hunderte flohen Hals über Kopf, die SDF befreite Dutzende von Dörfern in der Umgebung.

Soldat fand Familie wieder

Tausende Menschen hießen die SDF-Kämpfer als Befreier willkommen. Ein besonders berührender Fall ging durch die sozialen Netzwerke: Ein kurdischer Kämpfer befreite sein Heimatdorf und fand seine Familienangehörigen unversehrt wieder. Die SDF rechnen mit rund 20.000 Flüchtlingen aus Manbij - vor dem Bürgerkrieg zählte die Stadt rund 100.000 Einwohner, darunter auch eine kurdische Minderheit.


— Dr Partizan (@DrPartizan_)

IS-Kommandeur auf Flucht getötet

Aber nicht nur die Zivilisten fliehen vor den Kämpfen, auch zahlreiche IS-Kämpfer suchten ihr Heil in der Flucht. Auch der IS-Kommandeur von Manbij, dessen Kampfname Usama al-Tunisi lautet, wollte fliehen, wurde aber von kurdischen Kämpfern getötet.

Die Befreier haben inzwischen alle wichtigen Straßenverbindungen zu und aus Manbij unter ihrer Kontrolle. Etwa 2.000 IS-Kämpfer sollen sich noch in der Stadt befinden. Die Dschihadisten verbrennen hunderte Autoreifen in mehreren Feuern, um US-Luftschläge durch den schwarzen Rauch zu erschweren.