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Kurios: Muss Putin-Vertrauter Chelsea-Boss bleiben?

Eigentlich wollte Roman Abramowitsch die Verantwortung an der Chelsea-Spitze abgeben. Doch die Übergabe an Treuhänder wackelt.

Heute Redaktion
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Roman Abramowitsch
Roman Abramowitsch
Imago Images

Ein Premier-League-Klub in Besitz eines russischen Oligarchen - das kommt vor dem Hintergrund des Ukraine-Konflikts nicht gut an. Roman Abramowitsch reagiert und gab bekannt, das Zepter bei den "Blues" abgeben zu wollen. Doch nun kann er womöglich gar nicht abtreten, denn die Übernahme durch Treuhänder wackelt.

Hintergrund: Der Oligarch und Vertraute von Russland-Machthaber Wladimir Putin will das Ruder an Treuhänder abgeben. Doch seine Entscheidung hat er laut Insider-Informationen offenbar recht kurzfristig und ohne Rücksprache getroffen. Heißt: Die Treuhänder wurden von Abramowitsch über seinen Schritt nicht im Vorfeld informiert. Sie haben der Übergabe auch noch nicht zugestimmt.

Bedenken der Treuhänder

In den Augen der Treuhänder gibt es einige rechtliche und regulatorische Aspekte, die zuvor noch geklärt werden müssen. Zudem haben sie ethische Bedenken, was eine derartige Übergabe des Klubs von Abramowitsch angeht. Somit dürfte der Russe seinen Posten vorerst doch nicht abgeben - zumindest, bis diese Fragen geklärt sind.

In der Führungsetage von Chelsea soll sich so oder so wenig ändern. Marina Granovskaia leitet gemeinsam mit Ex-Goalie Petr Cech die Geschäfte der Fußballabteilung. Der übrige Vorstand um den Vorsitzenden Bruce Buck und die Direktoren Guy Laurence und Eugene Tenenbaum ist für die anderen Bereiche zuständig.

Voreilige Ankündigung

Abramowitsch meinte über seinen Rückzug als Chelsea-Boss in einem Statement wörtlich: "Während meiner fast 20-jährigen Eigentümerschaft vom Chelsea FC habe ich meine Rolle immer als Hüter des Klubs gesehen, dessen Aufgabe es ist, sicherzustellen, dass wir so erfolgreich sind, wie wir es heute sein können und auch für die Zukunft gerüstet zu sein, während wir auch eine positive Rolle für die Gesellschaft spielen."

Weiters heißt es: "Ich habe Entscheidungen immer im besten Interesse des Klubs getroffen. Diesen Werten bleibe ich verpflichtet. Aus diesem Grund übertrage ich heute Treuhändern der Chelsea-Stiftung die Verantwortung und Fürsorge für den FC Chelsea. Ich glaube, dass sie derzeit am besten in der Lage sind, sich um die Interessen des Vereins, der Spieler, des Personals und der Fans zu kümmern." Das "Heute" im Statement war wohl etwas voreilig. Man darf gespannt sein, wie es bei den Londonern nun weitergeht.

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