Politik

Österreich schließt Wasserstoff-Pakt mit Golf-Staat

Am Donnerstag empfing die Regierungsspitze den Kronprinzen von Abu Dhabi, Mohammed bin Zayed Al Nahya. Dieser gilt als wichtigster Mann der VAE.

Michael Rauhofer-Redl
Mohammed bin Zayed Al-Nahyan, Sebastian Kurz
Mohammed bin Zayed Al-Nahyan, Sebastian Kurz
Andreas Wenzel

Hoher Besuch in Wien. Mit militärischen Ehren wurde am Donnerstag Mohammed bin Zayed Al Nahya empfangen. Der Kronprinz von Abu Dhabi gilt als faktisch wichtigster Mann in den Vereinigten Arabischen Emiraten (VAE) und ist zu einem Arbeitsgespräch in die österreichische Hauptstadt gereist. 

Die österreichische Delegation bestand dabei aus Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP), Außenminister Alexander Schallenberg und Wirtschaftsministerin Margarete Schramböck (ÖVP). Thema soll eine Kooperationsvereinbarung zwischen Österreich und den VAE sein. Für Kurz ist der Staatsgast kein Unbekannter. 2018 und 2019 war es der Bundeskanzler, der dem Scheich in den VAE einen Besuch abstattete. 

Konkret geht es bei der geplanten Kooperation um eine Wasserstoffallianz von Leitbetrieben beider Staaten. "Mit den Vereinigten Arabischen Emiraten verbindet uns eine mehr als 25 Jahre alte Energiepartnerschaft, die vor allem von der gemeinsamen Eigentümerschaft an der OMV getragen wird. Diese Partnerschaft wollen wir auf Wasserstoff ausweiten", sagte Kurz laut einer Aussendung.

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    Mit allen militärischen Ehren wurde Kronprinz Mohammed bin Zayed Al-Nahyan in Wien von Bundeskanzler Sebastian Kurz empfangen. 
    Mit allen militärischen Ehren wurde Kronprinz Mohammed bin Zayed Al-Nahyan in Wien von Bundeskanzler Sebastian Kurz empfangen.
    Andreas Wenzel

    "Richtungsweisendes Abkommen"

    Der österreichische Regierungschef sprach von einem "richtungsweisenden" Abkommen, das der "ausgezeichneten Zusammenarbeite neue Dynamik verleihen" werde. Die Vorarbeiten für die neue Allianz wurden bereits im Hintergrund durchgeführt. Finanzminister Gernot Blümel (ÖVP) etwa war schon vor wenigen Tagen zu Gesprächen in die Golfregion gereist. "Das in Österreich gebündelte technologische Wissen ist ein Vorteil, den wir in eine solche Allianz einbringen können", betonte Blümel.

    Wirtschaftsministerin Schramböck hob die geografische Lage der VAE als "idealen Standort" für heimische Unternehmen, um neue Märkte zu erschließen, hervor. Laut ihr soll die Position der VAE als wichtigster strategischer Partner in der Region mit der Partnerschaft weiter ausgebaut werden. 

    Kooperation nicht nur in Handelsfragen

    Im Rahmen des Delegationsbesuchs wurde eine politische Absichtserklärung mit dem Ziel einer vertieften Zusammenarbeit unterzeichnet. Für Österreich unterzeichnete diese Außenminister Schallenberg, für die VAE war es der Minister für Industrie und Technologie, Sultan Al Jaber.

    Vertieft werden soll neben der Zusammenarbeit in den Bereichen Energie und Handel, Kultur und Bildung und die Bekämpfung der Pandemie auch der Dialog zu außenpolitischen Themen. In diesem Zusammenhang lobte Schallenberg die VAE für die normalisierten diplomatischen Beziehungen zu Israel. 

    Politisches Schwergewicht

    Kronprinz Mohammed bin Zayed Al Nahya ist der Halbbruder von Scheich Chalifa bin Zayid Al-Nahyan, dem Präsident der Vereinigten Arabischen Emirate (VAE) und Emir und Premierminister von Abu Dhabi. Der 60-jährige Gast gilt als einer der reichsten Männer der Welt und als faktischer Herrscher der Emirate. Wie die "New York Times"  analysiert, ist er eine der einflussreichsten Figuren am Persischen Golf. 

    Der Scheich hat auch in den USA gewissen Einfluss. So soll Ex-Präsident Donald Trump auch gegen den Willen seiner Berater oftmals den Vorschlägen des Scheichs gefolgt sein. Sein Besuch dürfte die diplomatischen Beziehungen zwischen den VAE und Österreich festigen. 

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