Österreich

Kurz gefordert! Petition für Wienerin in Dubai

Heute Redaktion
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Immer mehr Unterstützung in Form von Unterschriften bekommt jene 29 Jahre alte Wienerin, der in Dubai nach einer Vergewaltigungsanzeige eine Anklage wegen "außerehelichen Geschlechtsverkehrs" droht. Eine Online-Petition wurde bis Donnerstagnachmittag von fast 250.000 Personen unterzeichnet. Darin wird Außenminister Sebastian Kurz aufgefordert, sich nachdrücklich für die Ausreise der Frau einzusetzen.

Immer mehr Unterstützung in Form von Unterschriften bekommt jene 29 Jahre alte Wienerin, . Darin wird Außenminister Sebastian Kurz aufgefordert, sich nachdrücklich für die Ausreise der Frau einzusetzen.

Gestartet wurde die Petition bereits vergangenen Freitag, doch in den letzten Tagen hat Unterschriftenaktion immer mehr Fahrt aufgenommen. Nun wurde bereits die angepeilte Zahl von 200.000 Unterstützern deutlich überschritten.

"Dies ist eine erste internationale Bewährungsprobe für den jüngsten Außenminister aller Zeit. Sebastian Kurz muss sicherstellen, dass Dubai die junge Österreicherin zu ihrer Familie und ihren Freunden zurückkehren lässt und seine Gesetze so ändert, dass Opfer geschützt anstatt mit einer harten Gefängnisstrafe bedroht werden", sagte Christoph Schott, Kampagnenleiter bei Avaaz. Avaaz ist ein weltweites Kampagnennetzwerk, das sich für Bürgerrechte einsetzt.

Kurz steht mit Dubai in Kontakt

"Der Minister steht persönlich mit Verantwortungsträgern der Emirate in Kontakt und hat ein hochrangiges Krisenteam des Ministeriums nach Dubai entsandt", hieß es dazu aus dem Außenministerium. Zudem habe Kurz "seit Beginn an alles in seiner Macht stehende getan, um unserer Österreicherin zu helfen".

Nächster heikler Einsatz für Diplomatin Ellison-Kramer

Das Außenministerium bestätigte am Donnerstag, dass Elisabeth Ellison-Kramer, Chefin der Rechtsabteilung im Außenministerium, mit einem Krisenteam in die Vereinigten Arabischen Emirate (VAE) geflogen ist, um sich für die Ausreise der 29-Jährigen Frau einzusetzen. Der Einsatz der Diplomatin, die bereits dem Mediziner Eugen Adelsmayr, der in Dubai nicht rechtskräftig wegen Mordes zu lebenslanger Haft verurteilt wurde, zur Ausreise in seine Heimat verhalf, soll "bis auf Weiteres" andauern, sagte ein Sprecher.

Die , sie musste ihren Pass abgeben und darf die Vereinigten Arabischen Emirate (VAE) nicht verlassen. Sie hatte angezeigt, in der Nacht auf den 1. Dezember in der Parkgarage eines Hotels von einem Jemeniten vergewaltigt worden zu sein. Zeugen hatten die Polizei alarmiert, die 29-Jährige saß daraufhin drei Tage wegen Alkoholkonsums und außerehelichem Sex in Haft.

Wienerin will keine Aufregung

An die Öffentlichkeit wenden will sich die Frau nicht. Sie ist Muslimin, was ihre Situation verschärft, da sie in diesem Fall "mit der ganzen Härte der islamischen Scharia, der dortigen Gesetzgebung, rechnen muss, betonte Amer Albayati, Mitbegründer der Initiative Liberaler Muslime Österreich (ILMÖ).

Denn westliche Bürger werden im Normalfall in den Emiraten "gnädiger" behandelt. Geringer könnte die Strafe dann ausfallen, wenn die Wienerin den mutmaßlichen Täter heiratet, sollte dieser nicht wegen Vergewaltigung verurteilt werden.

Erst im Vorjahr sorgte ein ähnlicher Fall einer Norwegerin für Aufsehen. . Das löste weltweit Empörung aus. Die Frau wurde schließlich "begnadigt", bekam ihren Pass zurück und konnte ausreisen. Auch der mutmaßliche Täter - ein Kollege der Norwegerin - kam frei. Damals wurde ebenfalls eine Online-Petition gestartet, wenige Tage bevor die Frau in ihre Heimat zurückkehren durfte.