Politik

Kurz-General schlägt nach Silbereisen-Sager zurück

Hans Peter Doskozil meldete sich am Freitag via "Heute" auf der Polit-Bühne zurück. Kurz sei "ein Showmaster", donnerte er. Nun kontert die ÖVP.

Heute Redaktion
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"Querulant": Axel Melchior teilt gegen Doskozil aus.
"Querulant": Axel Melchior teilt gegen Doskozil aus.
Helmut Graf, Sabine Hertel

Nach einer dramatischen vierten Operation am Kehlkopf ("Ich hatte einen Abszess – das hat mir Schwierigkeiten beim Schlucken und Atmen gemacht") sagte Hans Peter Doskozil am Freitag sein Polit-Comeback an. Er sei nun wieder fit genug, "um im Chor der Politik die Stimme zu erheben", so der burgenländische Landeschef. Mit Kanzler Kurz ging er hart ins Gericht. "Es geht Sebastian Kurz nur um PR. Für mich ist er ein Showmaster. Er ist der Florian Silbereisen der Politik – und ich hoffe, der Florian Silbereisen ist jetzt nicht böse."

"Querulant Doskozil"

Die Retourkutsche ließ nicht lange auf sich warten. Sebastian Kurz' Generalsekretär Axel Melchior rückte mit einer Pressemeldung aus und hieß Doskozil einmal mehr einen Querulanten. "Kaum ist Hans Peter Doskozil zurück auf der politischen Bühne, schlägt er neuerlich mit unsachlicher Kritik wild um sich."

Er kritisiert darüber hinaus, dass sich der erkrankte Doskozil in den Bund-Länder-Konferenzen von Gesundheitslandesrat Leo Schneemann vertreten habe lassen: "Seit Beginn der Krise hat Doskozil nichts Konstruktives zur Pandemiebewältigung beigetragen, denn er hat jegliche politischen Entscheidungen stets seinem Gesundheitslandesrat zugeschoben – und trotzdem betont Oberlehrer Doskozil bei jeder Gelegenheit, alles besser zu wissen."

"Rolle als LH gerecht werden"

Doskozil solle laut Melchior "seine Rückkehr auf die politische Bühne lieber dazu nützen, um seiner Rolle als Landeshauptmann gerecht zu werden und sich in die Krisenbewältigung einzubringen anstatt aus Gründen der persönlichen Profilierung gegen Rendi-Wagner sowie die Bundesregierung zu intrigieren".

Doskozil hat gegenüber "Heute" angekündigt, fortan wieder bei den Beratungen der Länder mit der Regierung teilzunehmen. Die Sinnhaftigkeit zieht er in Zweifel: "Da werden ohnedies nur Kennzahlen nachgebetet, die ich schon in der Zeitung lesen konnte."

"Rendi beliebter"

Dass er die Pandemie-Haltung seiner Vorsitzenden Pamela Rendi-Wagner ("Sie sieht das aus ihrer engen Sicht als Ärztin") kritisch beäugt, veranlasst Melchior zu folgender These: "Offensichtlich leidet SPÖ-Landeshauptmann Doskozil darunter, dass Rendi-Wagner als Parteichefin inzwischen viel beliebter ist als er. Diese innerparteilichen Entwicklungen dürften auch die Erklärung dafür sein, dass Doskozil zunehmend gekränkt um sich schlägt", so Melchior abschließend.

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