Politik

Kurz: "Konflikte nicht nach Österreich hereintragen"

Heute Redaktion
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Integrationsstaatssekretär Sebastian Kurz (V) hat im Zusammenhang mit den Demonstrationen von in Österreich lebenden Türken vom Sonntag daran appelliert, "Konflikte, die es derzeit in der Türkei gibt, nicht in Österreich auszutragen."

Integrationsstaatssekretär Sebastian Kurz (V) hat im Zusammenhang mit den vom Sonntag daran appelliert, "Konflikte, die es derzeit in der Türkei gibt, nicht in Österreich auszutragen."

"Ich glaube, wenn jemand zugewandert ist, um sich hier eine Existenz aufzubauen, sollte er sich auch als Österreicher fühlen und Konflikte nicht in das Land hereinbringen und auf der Straße austragen", findet Sebastian Kurz. Er wolle die Situation in der Türkei nicht beurteilen, meinte der ÖVP-Jungpolitiker, weil er sich außenpolitische Betrachtungen nicht anmaße.

"An Jugoslawien-Krieg erinnert"

Die Demonstrationen vom Sonntag würden ihn aber an die Zeiten während des Jugoslawien-Kriegs und danach erinnern, als die Auseinandersetzungen zwischen den jeweiligen Volksgruppen von manchen auch nach Wien hineingetragen worden seien. Mittlerweile habe sich die Ansicht durchgesetzt, dass dies nicht gut sei. Nunmehr sei ein "friedliches Zusammenleben von Serben, Kroaten und Bosniern" in Wien die Regel.

Selbiges wünscht sich Kurz auch von der türkischen Gemeinde. "Nur das Verbindende bringt uns weiter, nicht das Trennende. Plump gesagt: In Österreich kommen die Leute durchs Reden z'sam". Der Staatssekretär hielt in dem aber auch fest, dass von den rund 200.000 in Österreich lebenden Türken nur ein kleiner Teil am Sonntag auf die Straße gegangen sei.

Mehr als 8.000 Menschen auf Pro-Erdogan-Demo

Nach Behördenangaben hatten am Sonntag mehr als 8.000 Menschen für den islamisch-konservativen türkischen Ministerpräsidenten Recep Tayyip Erdogan demonstriert. An kleineren Gegenkundgebungen beteiligten sich laut Polizei mehrere hundert Personen. In der Türkei war es in den vergangenen Tagen mehrmals zu gewaltsamen Zusammenstößen zwischen regierungskritischen Demonstranten und der Polizei gekommen. Erdogan hatte die Demonstranten unter anderem als "Terroristen" beschimpft, die den Islam nicht respektieren würden.

APA