Politik

Kurz nimmt in New York neue Corona-Regel unter die Lupe

Das Essen von Kanzler Kurz, Präsident und Außenminister war am Montag ein Fall für Geimpfte only. Die Regierung liebäugelt mit dem New Yorker Modell.

Clemens Oistric
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Tag eins in New York. Bundeskanzler Sebastian Kurz (VP) ist im Big Apple angekommen. Mit einer AUA-Maschine, die Ende des Monats ausgemustert wird, ging es Montagvormittag in die USA. Kurz hatte die Reise mit Außenminister Alexander Schallenberg in Angriff genommen. Am Abend stand für die beiden ein gemeinsames Abendessen mit Bundespräsident Alexander Van der Bellen (er kam schon am Sonntag an, besuchte am Montag das 9/11-Memorial Museum) am Programm. Erstmals seit 2018 weilen Regierungschef und Staatsoberhaupt gemeinsam im Big Apple. Beinahe schon obligatorisch der Ort für das Dinner: das Restaurant "Schilling" in Downtown Manhatten. Es wird vom Österreicher Edi Fraunender geführt, der auch von den Spitzenpolitikern zwingend einen Impf-Nachweis einforderte.

Dinner for 1G

Kurz interessierte sich bei Frauneder ganz besonders für dieses neue New Yorker 1G-Modell. Der Kanzler liebäugelt – wie berichtet – damit, bei drohenden Verschärfungen zumindest für Geimpfte gewisse Freiheiten (Gastronomie, Events) offen halten zu wollen. "Ich bin da ganz Amerikaner", scherzte Kurz. Hintergrund: In den USA gilt eine Durchimpfung von 80 Prozent als Benchmark. Dann solle jeder tun und lassen, was er möchte. Einziger Unterschied: In NY gilt vielerorts zusätzlich zur Impfung eine Indoor-Maskenpflicht. Österreichs Regierung setzt hier auf Freiwilligkeit. Dass in Österreich die Infektionszahlen seit Tagen leicht sinken, bestätigte den Kanzler in seiner Linie: "Die Pandemie verläuft in Wellen, das war mir immer klar."

Corona-Talk mit Biden

Um Corona geht es auch am Dienstag. Sebastian Kurz nimmt gemeinsam mit VdB und Außenminister Schallenberg an der Eröffnung der 76. UNO-Generalversammlung teil. Etwa die Hälfte der 176 Mitgliedsstaaten verzichtet aufgrund der nach wie vor grassierenden Corona-Pandemie auf physische Präsenz bei den Vereinten Nationen. Sie bekommen die Gelegenheit, ein vorab aufgezeichnetes Videostatement abzuspielen. Highlight dann am Mittwoch: ein Corona-Gipfel mit Joe Biden. Der US-Präsident jettet mit der Airforce One nach New York. Die Metropole am East River ist daher on High Alert, zahlreiche Straßen sind gesperrt. Das Grätzl rund um die UNO ist streng bewacht.