Österreich

Kurz reagiert auf Angriff gegen Juden in Wien

In der Leopoldstadt ist ein Mann vor einem koscheren Restaurant gewalttätig geworden – Bundeskanzler Sebastian Kurz (VP) verspricht Aufklärung.

Heute Redaktion
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Wie berichtet hat ein 24-Jähriger am Donnerstag um 11 Uhr drei Juden vor einem koscheren Restaurant in Wien mit Faustschlägen geprügelt und dann auf der Taborstraße erneut einen Juden mit einem Sprung in den Rücken attackiert.

Ein Augenzeuge verfolgte den mutmaßlichen Täter, lotste die Polizei zu ihm und stellte das dabei aufgenommene Video "Heute" zur Verfügung. Bundeskanzler Sebastian Kurz reagierte auf den Artikel mit dem Versprechen um Aufklärung: "Ein möglicher antisemitischer Hintergrund wird derzeit von den zuständigen Behörden geprüft."

Als Bundesregierung tue man jedenfalls "alles dafür, damit jüdisches Leben in Österreich in Sicherheit möglich ist", so der Chef der ÖVP-FPÖ-Koalition auf Twitter. Man kämpfe entschieden gegen jede Form von Antisemitismus. Dabei bezog er sich auch auf die von FPÖ-Landesrat Gottfried Waldhäusl in den Raum gestellten Namenslisten von Muslimen und koscher lebenden Juden: "Ich bin auch Landeshauptfrau Mikl-Leitner sehr dankbar dafür, dass sie das Thema Schächten mit Sorgfalt und höchster Sensibilität gegenüber unserer jüdischen Gemeinde behandelt."

Kritik an vermeintlicher Doppelmoral

Die Reaktion des Kanzlers auf die mutmaßlich religiös motivierte Attacke kam zwar schnell, aber nicht für alle Beobachter glaubwürdig. Im sozialen Netzwerk musste sich Kurz auch Kritik anhören, den Kampf gegen den Antisemitismus nehme man ihm nicht ab, solange der VP-Chef in einer Koalition mit einer immer wieder durch braune Rülpser aufregenden Partei regiere. (red)