Politik

Kurz stellte sich brav bei Sicherheitscheck an

Heute Redaktion
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Der frisch gebackene Außenminister Sebastian Kurz (ÖVP) hat am Freitag zu Beginn seines ersten offiziellen Auslandbesuch nach Kroatien die Bedeutung des Westbalkans für Österreich unterstrichen. Er habe deshalb das Reiseziel Kroatien bewusst ausgewählt. Am Flughafen verzichtete er auf seinen VIP-Status.

Der frisch gebackene Außenminister Sebastian Kurz (ÖVP) hat am Freitag zu Beginn seines ersten offiziellen Auslandbesuch nach Kroatien die Bedeutung des Westbalkans für Österreich unterstrichen. Er habe deshalb das Reiseziel Kroatien bewusst ausgewählt. Am Flughafen verzichtete der  , auf seinen VIP-Status.

Der junge Außenminister gab sich bei den Sicherheitschecks am Aiport unkonventionell und wartete geduldig in der Schlange.

Kurz, der in Zagreb auch österreichische Wirtschaftstreibende treffen wird, betonte: "In dieser Region haben wir nicht nur starke historische und kulturelle Bande, sondern auch intensive wirtschaftliche und sicherheitspolitische Interessen".

40.000 Österreicher mit kroatischen Wurzeln

Auch die menschliche Komponente dürfe nicht ausgeblendet werden, sagte der auch für Integrationsfragen zuständige Minister: "Wir haben rund 40.000 Österreicher mit kroatischen Wurzeln in Österreich."

"Proeuropäische Haltung"

Zudem sei der Besuch ein Signal in Richtung "proeuropäischer Haltung". Kroatien sei das jüngste EU-Mitglied, das von Österreich lange auf dem Weg in die Union begleitet worden sei. Er wolle damit aber auch ausdrücken, dass anderen Ländern der Region eine Beitrittschance eingeräumt werden müsse, sofern sie die notwendigen Kriterien erfüllen würden. "Beitritte um jeden Preise kann es aber nicht geben".

Nächste Reisen in die Region

Die Unterstützung der Länder des Westbalkans sei auch deshalb im ureigensten Interesse Österreichs, weil durch stabilere Verhältnisse in der Region auch die eigene Sicherheit gefestigt werde. Er plane daher demnächst auch Reisen nach Serbien, in den Kosovo und nach Bosnien-Herzegowina. Kurz, der zugab, in den letzten Tagen nicht viel geschlafen zu haben, werden bei Gesprächen wie in Zagreb aber auch unangenehme Themen wir die Forderung nach Bürokratieabbau und Rechtssicherheit ansprechen.

   Kurz will die österreichische Außenpolitik offenbar auch neu ausrichten. Wie das Außenministerium am Donnerstag bekanntgab, wurde der langjährige Sprecher seiner Vorgänger, Alexander Schallenberg, zum Leiter der "strategischen außenpolitischen Planung" ernannt. Die Arbeit sei aufgenommen worden, sagte Schallenberg, der Kurz auch nach Kroatien, begleitete. Erste zielführende Ergebnisse dürfte es gegen Frühjahr geben.

   Ursprünglich war geplant, dass Schallenberg an die Spitze der Entwicklungshilfesektion im Außenministerium wechselt. Diese Stelle wird laut Schallenberg "möglichst bald" neu besetzt werden. Sie ist durch die Ernennung von Sektionschef Michael Linhart zum Außenamts-Generalsekretär im April vakant.