Politik

So verkündeten Kurz und Kogler die neue Regierung

Heute Redaktion
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Kurz vor 22 Uhr treten die Chefs von ÖVP und Grünen vor die Presse. Sie werden aller Voraussicht nach den Erfolg der Regierungsgespräche verkünden.

Zum vermutlich letzten Mal sind die Verhandler von Volkspartei und Grünen am Mittwoch im Winterpalais des Prinzen Eugen in der Himmelpfortgasse zusammengekommen. Um 17 Uhr betraten Sebastian Kurz und Werner Kogler unter Blitzlichtgewitter die noble Adresse in der Wiener Innenstadt. Fünf Stunden später, um etwa 21.45 Uhr, werden sie vor Journalisten den erfolgreichen Abschluss der Regierungsverhandlungen bekanntgeben.

Wir sind für unsere Leser live vor Ort und berichten in Echtzeit über den Stand der Dinge. Dieser Artikel wird laufend aktualisiert.

Der Abschluss der Verhandlungen kommt kaum überraschend – "Heute" berichtete schon in der Nacht auf Sonntag als erstes Medium von einem untrüglichen Zeichen, nämlich der Einberufung des Grünen Bundeskongresses für das kommende Wochenende.

Seither sickerten immer mehr Details durch. Es zeichnet sich deutlich ab, wer in der neuen Bundesregierung vertreten sein wird. Von vornherein klar waren ÖVP-Obmann Sebastian Kurz als Kanzler und Grünen-Sprecher Werner Kogler als Vizekanzler. Sie führen das Regierungsteam aus elf türkisen und vier grünen Ministerinnen und Ministern an. Erstmalig dürfte es diesmal mehr weibliche als männliche Minister geben. Und: Noch nie war das Regierungsteam so jung.

Erstmals mehr Frauen als Männer bei ÖVP

Kurz selbst als erneut jüngster Bundeskanzler mit 33 Jahren dürfte ebenso fix sein wie Gernot Blümel (38) als ÖVP-Finanzminister. Europaministerin soll Karoline Edtstadler (38) werden. Das Landwirtschaftsministerium geht wie bereits 2017 an Elisabeth Köstinger (41). Margarete Schramböck (49) dürfte erneut Wirtschaftsministerin werden.

Neu ins Regierungsteam kommen die 34-jährige Susanne Raab als Integrationsministerin sowie die bisher kaum bekannte 36-jährige Christine Aschbacher als Ministerin für Arbeit, Familie und Jugend. Das Verteidigungsministerium übernimmt mit der 49-jährigen Klaudia Tanner erstmals ebenfalls eine Frau.

Als Innenminister wird der 47-jährige Karl Nehammer fungieren, Bildungsminister soll abermals Heinz Faßmann (64) werden.

Auch Grüne setzen auf Frauenpower

Für die Grünen stemmt die 42-jährige Leonore Gewessler als "Superministerin" für Umwelt, Infrastruktur und Verkehr nicht nur ein Mammut-Ressort, sondern deckt künftig auch das grüne Kernthema Umwelt- und Klimaschutz ab. Ins Justizministerium soll die 35-jährige Durchstarterin Alma Zadic einziehen. Sie wechselte von der Liste Pilz zu den Grünen und führte auch gleich die Regierungsverhandlungen mit.

Ebenfalls Anwärter auf ein Ministeramt ist Rudi Anschober (59). Er gilt als Fixkandidat für das Sozialministerium, das wohl auch die Gesundheitsagenden übernehmen wird. Wo die Kulturagenden, die den Grünen zufallen, landen werden, ist noch unklar. Im Gespräch war bisher Eva Blimlinger (58), alle vier Ministerposten für die Grünen sind allerdings bereits vergeben.

Die Grünen müssen das Regierungsprogramm ebenso wie die Ministerkandidaten allerdings noch vom Bundeskongress am 4. Jänner absegnen lassen. Deshalb herrscht hier noch weniger Klarheit als bei den ÖVP-Regierungsmitgliedern.

Eine Überraschung dürfte es auf grüner Seite aber jedenfalls geben. Die ehemalige Vizepräsidentin des Europäischen Parlaments Ulrike Lunacek (62) soll Staatssekretärin im im Vizekanzleramt von Werner Kogler werden. Mit Lunacek als Spitzenkandidatin verpassten die Grünen 2017 den Einzug in den Nationalrat.