Wirtschaft

Kurz und Schramböck fordern Vergeltungszölle

Die Strafzölle von US-Präsident Trump stoßen in Österreich auf Empörung. Die Regierung fordert Gegenmaßnahmen.

Heute Redaktion
Teilen
Ministerin Schramböck (ÖVP), Bundeskanzler Kurz (ÖVP)
Ministerin Schramböck (ÖVP), Bundeskanzler Kurz (ÖVP)
Bild: picturedesk.com

Die Strafzölle von US-Präsident Donald Trump auf Stahl und Aluminium erregen in Österreich helle Empörung. Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) erklärte, wenn die USA bedauerlicherweise diesen Weg beschreiten, müsse die EU mit Gegenmaßnahmen reagieren. „Wir sind gut darauf vorbereitet", so Kurz: „Die Strafzölle der USA sind der falsche Weg und gefährden europäische Wirtschaftsinteressen".

"Gegenmaßnahmen"

Auch Wirtschaftsministerin Margarete Schramböck (ÖVP) zeigte sich empört: „Mit den USA verbinden uns seit vielen Jahren enge Wirtschaftsbeziehungen – dass US-Präsident Trump diese aufs Spiel setzt, ist unverantwortlich", sagte sie zur APA. Die EU müsse nun „geschlossen vorgehen und angemessene Gegenmaßnahmen setzen". Österreich wolle ein Zeichen setzen, „dass wir uns nicht alles gefallen lassen."

Zweitwichtigster Handelspartner

Die USA sind Österreichs zweitwichtigster Handelspartner - mit einem Handelsvolumen von rund 14,4 Mrd. Euro in den ersten elf Monaten 2017. Im Handel mit Amerika erzielte Österreich dabei einen Überschuss von rund 3,5 Mrd. Euro. 2016 lieferte Österreich Eisen- und Stahlprodukte um 160 Mio. Euro und Aluminium im Wert von rund 170 Mio. Euro in die USA.

3.000 Jobs betroffen



Wifo-Experte Gerhard Streicher hat Auswirkungen der US-Strafzölle auf den heimischen Arbeitsmarkt berechnet. Demnach wären in Österreich etwa 3.000 Jobs betroffen, die aber nicht unbedingt wegfallen müssen.

In Österreich gibt es eine sehr starke Zulieferindustrie für die deutschen Auto-Konzerne. Diese Zulieferer wären von Zöllen auf in die USA gelieferte Autos massiv betroffen. Ob wirklich Arbeitsplätze verloren gehen, hänge davon ab, ob die Autofirmen andere Absatzmärkte finden können, so Streicher.

Sollte es keine Gegenmaßnahmen geben, würden die 3.000 Jobs in Österreich verloren gehen. Abgesehen davon ist in Österreich mit einem Preisanstieg um 0,05 Prozent und einem Rückgang der Wirtschaftsleistung (BIP) um rund einen Zehntelprozentpunkt zu rechnen, so der Experte des Wirtschaftsförderungsinstitutes.

(red)