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Kushner wollte geheimen Gesprächskanal mit Kreml

Heute Redaktion
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FILE PHOTO --  Ivanka Trump and her husband Jared Kushner watch as German Chancellor Angela Merkel and U.S. President Donald Trump hold a joint news conference in the East Room of the White House in Washington, U.S., March 17, 2017. REUTERS/Jim Bourg/File Photo - RTX33LE6
FILE PHOTO -- Ivanka Trump and her husband Jared Kushner watch as German Chancellor Angela Merkel and U.S. President Donald Trump hold a joint news conference in the East Room of the White House in Washington, U.S., March 17, 2017. REUTERS/Jim Bourg/File Photo - RTX33LE6
Bild: Reuters/© jim Bourg / Reuters

Das FBI hat Trumps Schwiegersohn im Visier. Dieser soll mit dem russischen Botschafter in den USA über die Schaffung eines geheimen Gesprächskanal diskutiert haben.

Der russische Botschafter in den USA hat einem Medienbericht zufolge an seine Vorgesetzten gemeldet, dass Jared Kushner den Aufbau eines geheimen Drahts nach Russland erwogen hat. Dieser habe mit Sergej Kisljak demnach im Dezember diskutiert, einen Kommunikationskanal zwischen dem Übergangsteam des gewählten Präsidenten Donald Trump und dem Kreml herzustellen, berichtete die "Washington Post" am Freitag.

Dem Bericht nach schlug Kushner Kisljak vor, für die geheime Kommunikation russische diplomatische Einrichtungen zu nutzen; anscheinend um die Überwachung zu erschweren. Der Botschafter soll darüber "verblüfft" gewesen sein, schrieb die "Washington Post".

Für den Artikel berief sich die Zeitung auf US-Vertreter, die mit Geheimdienstinformationen über abgefangene Kommunikation nach Russland vertraut waren. Kushner ist Trumps Schwiegersohn und ein Berater des Präsidenten.

Im März hatte das Weiße Haus bestätigt, dass Kushner und der entlassene Nationale Sicherheitsberater Michael Flynn ein Treffen mit Kisljak im Trump Tower im Dezember hatten.

Trump engagiert Anwalt

Mögliche Verstrickungen zwischen Trumps Team und Russland belasteten Trumps Präsidentschaft von Beginn an. Nach geheimdienstlichen Erkenntnissen versuchte Moskau aktiv, die Präsidentenwahl zu Trumps Gunsten zu beeinflussen. In den FBI-Untersuchungen und Ermittlungen von Kongressausschüssen geht es hauptsächlich um die Frage, ob es Absprachen zwischen Mitgliedern aus Trumps Wahlkampfteam und Moskau gab.

Trump bezeichnete die Vorwürfe als „Hexenjagd" und bestritt bisher Absprachen mit Moskau vor seinem Amtsantritt. Nach Informationen der „Washington Post" vom Mittwoch heuerte er inzwischen einen privaten Anwalt an. Dieser solle ihm bei der „Navigation" durch Ermittlungen helfen. Der Anwalt ist dem Bericht zufolge Marc Kasowitz, der Trump schon früher in verschiedenen Fällen zur Seite gestanden sei, etwa bei Immobilientransaktionen, Scheidungsvereinbarungen und Betrugsvorwürfen gegen die Trump University.

(red)