Österreich

Kutscher-Streik wegen Fiakerverbot bei Hitze

Heute Redaktion
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Bild: Sabine Hertel

Die Wiener Grünen sorgen sich um das Wohl der Hauptstadt-Rösser an heißen Sommertagen und legen sich nun mit den Fiakern an: Umweltsprecher Rüdiger Maresch fordert, dass die Pferde an Tagen über 30 Grad verpflichtend "hitzefrei" bekommen müssen. Die Kutscher sind empört und kündigen einen Streik an.

und legen sich nun mit den Kutschern an: Umweltsprecher Rüdiger Maresch fordert, dass die Pferde an Tagen über 30 Grad verpflichtend "hitzefrei" bekommen müssen. Die Fiaker sind empört und kündigen einen Streik an.

In Wien gibt es derzeit 58 Fiaker-Stehplätze, die sich gut 30 Unternehmer mit insgesamt rund 200 Kutschen teilen. Den Wiener Grünen sind vor allem die ihrer Ansicht nach sonnigen Standorte wie der Michaelerplatz ein Dorn im Auge. Dort stünden bis zu 15 Gespanne gleichzeitig, was lange Wartezeiten und für die Tiere extreme Hitzebelastung bedeute. "Der Asphalt heizt sich auf 60 Grad auf und strahlt ab", kritisierte Maresch.

"Vier Pfoten": Pferde kollabieren

Laut Tierschutzorganisation "Vier Pfoten", die s, da die Tiere durch den Autoverkehr permanent Stress ausgesetzt seien. Kutschen sollten deshalb nur in Grünlagen wie Schönbrunn fahren dürfen. Das Mindeste sei aber, Standorte nur im Schatten zu erlauben und die "Arbeitszeit" im Sommer von ganztägig auf max. fünf Stunden zu reduzieren.

Kutscher-Streik am 20. Juli

Die Fiaker kündigen jetzt einen Streik light für den 20. Juli an. Man werde zwar an den Stehplätzen sein, aber statt Rundfahrten anzubieten die Leute informieren: "Wir werden vorrangig von Leuten beurteilt, die von der Materie keine Ahnung haben", ärgerte sich Michaela Michelfeit, stellvertretende Branchensprecherin in der Wiener Wirtschaftskammer und selbst Fiakerunternehmerin. 

Dass Pferde einem "Hitzestress" ausgesetzt seien, stimme nicht - was Studien belegen würden: "98 Prozent stecken das weg wie nichts und jene Pferdepersönlichkeiten, die das nicht aushalten, werden wir nicht in die Stadt schicken." Wenn Tiere einknicken, habe das fast immer andere Gründe, etwa Ausrutschen nach Bremsmanövern infolge von Autos. Zudem gebe es . "Bei Hitze ist jeden Tag der Amtstierarzt da", versicherte Michelfeit. Bei den neuen Standorten sei übrigens nun ab Mittag überall Schatten vorhanden. Die Auflagen seien so streng und verursachten den Unternehmern derart hohe Kosten, dass man an Sommertagen fahren müsse, um das jetzige Niveau halten zu können, gab sie zu bedenken.

Arzt: "Pferde halten Hitze aus"

Schützenhilfe bekommen die Kutscher von Tierärzten. Veterinäramt-Leiter Walter Reisp etwa kann die Bedenken nicht nachvollziehen. "Es gibt im Sommer vermehrt Beschwerden von Bürgern, dass die Pferde so arm seien. Daneben gibt es aber auch die wissenschaftliche Sicht: Pferde sind Steppentiere, die die Hitze viel besser aushalten als der Kutscher am Bock", versicherte der MA 60-Chef. Ein Argument, das Maresch übrigens nicht gelten lassen will. "In der Steppe würden die Tiere jetzt unter einem Baum stehen und nicht am heißen Asphalt."

Reisp betonte, dass die Stellplätze mit Wasserplätzen ausgestatten seien, wo die Tiere trinken und abgespritzt werden können. Außerdem seien im .