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Ladendieb totprügelt: Haft für Markt-Manager

Wegen Selbstjustiz stand Montag ein Supermarkt-Besitzer (29) in Berlin vor Gericht. Er hatte mit Spezialhandschuhen einen Ladendieb tot geprügelt.

Heute Redaktion
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André S. steht am 02.03.2017 in Berlin in einem Gerichtssaal im Landgericht neben seiner Verteidigerin Nicole Bedé. Der alte Angeklagte soll als Leiter eines Supermarktes in Berlin-Lichtenberg einen obdachlosen Dieb zusammengeschlagen und derart verletzt haben, dass der Mann drei Tage später starb. (zu dpa «Supermarkt-Chef nach tödlicher Attacke auf Ladendieb vor Gericht» vom 02.03.2017) Foto: Paul Zinken/dpa +++(c) dpa - Bildfunk+++
André S. steht am 02.03.2017 in Berlin in einem Gerichtssaal im Landgericht neben seiner Verteidigerin Nicole Bedé. Der alte Angeklagte soll als Leiter eines Supermarktes in Berlin-Lichtenberg einen obdachlosen Dieb zusammengeschlagen und derart verletzt haben, dass der Mann drei Tage später starb. (zu dpa «Supermarkt-Chef nach tödlicher Attacke auf Ladendieb vor Gericht» vom 02.03.2017) Foto: Paul Zinken/dpa +++(c) dpa - Bildfunk+++
Bild: Paul Zinken

Der Ladendieb, ein Obdachloser, war bereits vor der Tat verletzt. Im September 2016 ertappte ihn der 29-Jährige dabei, wie er in seinem Laden eine Flasche Weinbrand stehlen wollte. Er führte den Obdachlosen in einen Raum im hinteren Bereich des Supermarktes. Statt sofort die Polizei zu alarmieren, zog er sich aber Quarzsandhandschuhe an und schlug dem Ladendieb brutal ins Gesicht.

Die danach eintreffenden Einsatzkräfte brachten den Schwerverletzten ins Spital, dort starb der 34-Jährige drei Tage später an einem Schädel-Hirn-Trauma. Wie im Prozess gezeigt wurde, war der Schlag des Ladenbesitzers mitverantwortlich für den Tod, die Verteidigung hatte dies zuvor bestritten. Der 29-Jährige wurde Körperverletzung mit Todesfolge zu drei Jahren und drei Monaten Haft schuldig gesprochen. (nn)