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Lage an Polen-Belarus-Grenze spitzt sich weiter zu

Seit Tagen ist die Situation an der polnisch-belarussischen Grenze äußerst angespannt. Jetzt schickt Belarus immer mehr Uniformierte ins Grenzgebiet.
Nicolas Kubrak
13.11.2021, 19:13

Die polnische Regierung berichtet, dass der belarussische Machthaber Alexander Lukaschenko wieder mehr bewaffnete Sicherheitskräfte an die Grenze zu Polen schickt. Das Verteidigungsministerium in Warschau veröffentlichte heute auf Twitter Videoaufnahmen, die in der Nähe des Grenzorts Kuźnica entstanden sein sollen. Sie zeigen Dutzende Uniformierte in Tarnanzügen, die entlang der polnischen Grenze marschieren:

Polen im Ausnahmezustand – zehn Flüchtlinge bereits gestorben

Die Aufnahmen kann man nicht unabhängig überprüfen lassen, da Polen vor ein paar Tagen in der Grenzregion den Ausnahmezustandausgerufen hat. Das heißt, dass weder Journalisten noch Helfer ins Grenzgebiet hineindürfen. Dasselbe gilt auch für die Zone auf belarussischer Seite.

Bei Temperaturen um den Gefrierpunkt leben die Flüchtlinge seit mehreren Tagen auf der belarussischen Grenze in provisorischen Camps im Wald. Einem Bericht der "Gazeta Wyborcza" zufolge sind bereits zehn Menschen in den vergangenen Monaten im polnisch-belarussischen Grenzgebiet ums Leben gekommen. Alexander Lukaschenko wird beschuldigt, in organisierter Form Flüchtlinge aus Krisenregionen an die EU-Außengrenze zu schicken.

Putin bestreitet Beteiligung

Der russische Präsident Wladimir Putin bestreitet eine Beteiligung Moskaus am Flüchtlingskonflikt an der polnisch-belarussischen Grenze. In einem Interview mit dem staatlichen Rundfunksender Westi sagte er am Samstag:

„"Ich möchte, dass es alle wissen. Wir haben nichts damit zu tun."“

Polen und weitere westliche Länder hatten Russland zuvor beschuldigt, Belarus dabei unterstützt zu haben, Flüchtlinge an die EU-Außengrenze zu bringen.

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