Österreich

Land um 766.000 Euro betrogen: Vier Jahre Haft

Es geht um Geld. Viel Geld. Um Sozialbetrug und Spielsucht. Heute wurde eine 40-jährige Frau deswegen in Linz zu vier Jahren Haft verurteilt.

Heute Redaktion
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Die Beschuldigte soll das Land um 766.000 Euro betrogen haben.
Die Beschuldigte soll das Land um 766.000 Euro betrogen haben.
Bild: keine Quellenangabe/W.M.

Es ist ein Krimi, der auch SPOÖ-Chefin und Landesrätin Birgit Gerstorfer in Bedrängnis brachte. Ihrer Sozialabteilung wurde nämlich von der internen Revision "strukturelles Kontroll-Versagen" attestiert. Weil man jahrelang nicht bemerkte, dass man belogen und betrogen wurde.

Am Dienstag musste sich die Frau, die verantwortlich für den skrupellosen Betrug sein soll, vor Gericht verantworten. Sie war damals Obfrau des Sozialhilfevereins SLI (Selbstbestimmt – Leben – Initiative; er ist inzwischen aufgelöst) – und kassierte Fördergelder.

Allerdings: Mit manipulierten Abrechnungen soll sich die heute 40-Jährige zwischen April 2014 und September 2017 zusätzlich 766.000 Euro ergaunert haben. Außerdem soll sie auch 18.000 Euro für ihren Lebensgefährten (44; auch er steht vor Gericht – wegen Beweismittelfälschung und Falschaussage) kassiert haben, indem sie ihn als persönlichen Assistenten ausgab. Und: Sie soll vom SLI-Verein und von einem weiteren Geld abgezogen haben: 1,65 Millionen Euro. Gesamte Schadenssumme: 2,4 Millionen Euro.

Aber wofür? Luxusleben? Auch! Aber in erster Linie: Spielsucht. Knapp eine Million Euro ging an Online-Wettanbieter. Außerdem soll sich sich einen Ford Focus, einen VW Touran und einen Mercedes V 250 davon angeschafft haben und Geld in den Bau ihres Hauses gesteckt haben. Als man ihr auf die Schliche kam, soll sie noch versucht haben, alles zu vertuschen.

Der Prozess am Linzer Landesgericht startete am Dienstag um 10 Uhr. Am frühen Nachmittag wurde sie zu vier Jahren Haft verurteilt (nicht rechtskräftig). Ihr Lebensgefährte bekam eine bedingte Haftstrafe von neun Monaten (rechtskräftig) aufgebrummt.

Beim Land hat man übrigens inzwischen reagiert. So wurden die Kontrollmechanismen verschärft. Außerdem wurden vier Mitarbeiter der Sozialabteilung ermahnt.

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