Steiermark

Landarzt quälte Kinder, verdiente mehr als Kanzler

Gequälte Kinder, Überarztung, Drogenmissbrauch: Ein Landarzt aus der Oststeiermark soll schreckliche Dinge begangen haben.

Der Arzt war bei Patienten hoch angesehen – von seiner Familie war er gefürchtet.
Der Arzt war bei Patienten hoch angesehen – von seiner Familie war er gefürchtet.
Getty Images/iStockphoto (Symbolbild)

Im steirischen Limbach und Dechantskirchen betreibt Dr. L. eine Ordination als Arzt und Hausapotheker. Der Arzt ist bei seinen Patienten und der Bevölkerung sehr beliebt und angesehen. Doch von seiner Familie wird er gefürchtet. Denn hinter verschlossenen Türen soll er seine Kinder quälen.

Erschreckende Psychospiele und Selbstmorddrohungen stehen laut den Kindern an der Tagesordnung. Eine Tochter berichtet in der ATV-Sendung "Dorfverbrechen" von den schrecklichen Erlebnissen: "Gedemütigt hat er immer, das war gang und gäbe, es ist kaum ein Tag vergangen, wo keiner geweint hat." Der erfahrene Journalist Hans Breitegger erzählt: "Die ersten Eindrücke waren erschreckend. Wenn man gehör hat, was mit den Kindern passiert ist, wie das abgelaufen sein soll, das war sehr schockierend für mich."

Arzt führte Doppelleben

Doch das sind nicht die einzigen Vorwürfe, mit denen Dr. L. konfrontiert wird. Überarztung, Drogenmissbrauch und Vergewaltigung werden dem Landarzt vorgeworfen. Das scheinbare Doppelleben kommt erst viele Jahre später durch die Scheidung von seiner Frau, die von alldem angeblich nichts wusste, ans Tageslicht.

Erst dann beginnen die Kinder zu erzählen. Erst dann verbünden sich die Ex-Frau und die Ex-Geliebte gegen jenen Mann, den sie einst geliebt und dann gefürchtet haben. Auch das hohe Einkommen des Arztes wirft Fragen auf. Journalist Thomas Trescher erklärt:

"Viel zu starke Medikamente verschrieben"

"Es gibt Vorwürfe, dass er überarztet hat, d.h. dass er viel zu viele Medikamente verschrieben hat. Viel zu starke Medikamente verschrieben hat. Er hat ein unglaublich hohes Einkommen als Arzt gehabt, wo andere Landärzte sagen, das kann man auf legalem Weg gar nicht erreichen."

Im Jahr 2016 soll er allein aus seiner Tätigkeit als Arzt, ein Nettoeinkommen von 38.000 Euro im Monat erwirtschaftet haben. Das übersteigt sogar das Einkommen des Bundeskanzlers weit. Und ein großes Mysterium steht bis heute im Raum. Der Vater der Ex-Geliebten des Arztes kommt auf ungeklärte Weise ums Leben. Die Tatwaffe gehört dem Arzt. Wie sie dorthin kam, weiß bis heute niemand.

Suizidgedanken? Holen Sie sich Hilfe, es gibt sie.

In der Regel berichten wir nicht über Selbsttötungen - außer, Suizide erfahren durch die Umstände besondere Aufmerksamkeit.

Wenn Sie unter Selbstmord-Gedanken, oder Depressionen leiden, dann kontaktieren Sie die Telefonseelsorge unter der Nummer 142
täglich 0-24 Uhr

"Dorfverbrechen" am Freitag um 20.15 Uhr auf Joyn & bei ATV
"Dorfverbrechen" am Freitag um 20.15 Uhr auf Joyn & bei ATV
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Bruder von Politiker

Trotzdem wird der Fall nicht weiter verfolgt. Alles deutet für die Behörden auf Suizid hin. Fast alles, denn gerichtsmedizinische Untersuchungen sind anderer Ansicht. Thomas Trescher vermutet zu den vielfältigen Vorwürfen, dass auch die Tatsache, dass Dr. L. der Bruder eines hochrangigen Politikers ist, eine Rolle spielt: "Man weiß schon, dass er gute Kontakte zur Politik hatte. Und ich glaube, dass es nie so ein großes Interesse gab, das wirklich aufzuklären."

"Dorfverbrechen" läuft auf Österreichs SuperStreamer Joyn & bei ATV

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