Niederösterreich

Landesrat Eichtinger: "Müssen um jeden Job kämpfen"

Arbeits- und Wohn-Landesrat Martin Eichtinger (VP) sprach mit "Heute" über den  heißen Herbst in punkto Arbeit und über den nö. Weg im Wohnbau.

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Landesrat Martin Eichtinger (VP)
Landesrat Martin Eichtinger (VP)
Lielacher

„Heute“: Gut fünf Monate nach dem Lockdown - wie sieht die Situation am Arbeitsmarkt in Niederösterreich aus?

Martin Eichtinger: Wir haben leider eine sehr hohe Arbeitslosigkeit - 60.000 waren ohne Job im Juli 2020, das sind plus 32 % im Vergleich mit Juli 2019. Andererseits war die Quote im April 2020 bereits bei plus 70 Prozent. Wir werden uns im Herbst in Sachen Arbeit neu aufstellen: Die Angebote vom Bund werden wir genau durchleuchten und alles was nötig ist vom Land NÖ sozusagen dazustellen.

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    Landesrat Martin Eichtinger (VP)
    Landesrat Martin Eichtinger (VP)
    Lielacher

    „Heute“: Welche Schwierigkeiten sehen Sie am Jobmarkt und am AMS in der nächsten Zeit?

    Eichtiger: Es wird viele Niederösterreicher geben, die zum ersten Mal überhaupt zum ersten Mal in ihrem Leben arbeitslos sind. Und im Winter ist die Arbeitslosigkeit saisonal ohnedies höher. Und nicht zu vergessen: Einige werden mit 15. September 2020, also sechs Monate nach dem Lockdown, ein halbes Jahr ohne Job sein. Man muss alles daran setzen, diese Menschen vor der Langzeitarbeitslosigkeit zu bewahren. Wir müssen um jeden Job kämpfen.“

    "In 516 der 573 nö. Gemeinden gibt es geförderten Wohnbau", so Martin Eichtinger.

    „Heute“: Neben der Arbeitslosigkeit wird das Wohnen immer teurer. Was wird im Sektor Wohnen/Wohnbau in der Niederösterreich gemacht?

    Eichtinger: Viel. Großes Lob an die gemeinnützigen Wohnbaugenossenschaften, die in der Krise, mit Schutzmaßnahmen, durchgearbeitet haben. 346 Baustellen waren während der Corona-Krise weiterhin im Betrieb. In 516 der 573 niederösterreichischen Gemeinden gibt es geförderten Wohnbau. Und Wohnbau ist ein Konjunkturmotor: 1,8 Mrd. Euro Brutto-Wertschöpfung plus 30.000 Arbeitspläze.

    „Heute“: Wie kommt „Junges Wohnen“ an?

    Eichtinger: Super, unser populärstes Programm. 4.000 Euro Eigenkapital, 60 Quadratmeter für 350 bis 450 Euro Monatsmiete für alle unter 35. Das zieht in der Stadt und am Land.