Österreich

Landesrat spricht nach 9,5 Stunden mit Tierschützern

Heute Redaktion
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VGT-Obmann Balluch durfte nach 9,5 Stunden Warten doch mit Salzburger Landesrat Josef Schwaiger (ÖVP) über die neue Jagdnovelle sprechen.
VGT-Obmann Balluch durfte nach 9,5 Stunden Warten doch mit Salzburger Landesrat Josef Schwaiger (ÖVP) über die neue Jagdnovelle sprechen.
Bild: picturedesk.com

Nach stundenlanger Besetzung seines Warteraums, erklärte sich der Salzburger Landesrat Schwaiger (ÖVP) doch zu einem Gespräch mit VGT-Obmann Balluch bereit.

Wie "Heute" berichtete warteten am gestrigen Dienstag 15 Tierschützer vom Verein gegen Tierfabriken (VGT) den ganzen Tag im Vorraum des Büros des Salzburger Landesrats Josef Schwaiger (ÖVP).

Grund: Sie wollten über die neue Jagdnovelle sprechen, die vergangene Woche in Begutachtung ging.

9,5 Stunden und eine Ankett-Aktion später, erklärte sich Schwaiger (ÖVP) bereit mit VGT-Obmann Martin Balluch zu sprechen.

42 oder Polizisten oder nur maximal zehn?

Von 10 Uhr bis circa 17 Uhr saßen die Tierschützer im Warteraum des Salzburger Landesrats. Dann wurden sie aufgefordert, das Gebäude zu verlassen. "Daraufhin ketteten sich die meisten an die Heizung und die Bestuhlung des Vorraums des Büros", heißt es in der Aussendung des VGT. 42 Polizeibeamte sollen laut dem Verein gegen Tierfabriken angerückt sein um das Amt zu räumen. Franz Wieser, Presseprecher des Landes Salzburg, war am gestrigen Dienstag ebenfalls vor Ort. Im Gespräch mit "Heute" berichtet er von lediglich "rund zehn Polizisten, wenn nicht sogar weniger" – unter ihnen soll auch ein Polizeijurist gewesen sein.

Zu einer Räumung kam es nicht. Die Tierschützer verließen letztendlich freiwillig das Gebäude. Im Gegenzug durfte VGT-Obmann Balluch mit Landesrat Josef Schwaiger (ÖVP) telefonieren.

"Für das Jagdgatter Mayr-Melnhof beginnt die Uhr zu ticken"



Auf Nachfrage bei dem Tierschutzverein heißt es, dass das Telefonat lange und positiv war. Eines sei nun klar: "Für das Ende des Jagdgatters Mayr-Melnhof hat die Uhr zu ticken begonnen", so Martin Balluch. Schwaiger (ÖVP) hätte versichert, dass die Jagdnovelle nur ein "Gerüst" sei und weitere, explizitere Verordnungen gegen Ende 2019 folgen werden.

Pressesprecher Wieser bestätigt, dass das Gespräch "ruhig und normal" verlief. Landesrat Josef Schwaiger (ÖVP) sei eine friedliche Lösung wichtig gewesen. Man habe Balluch darauf hingewiesen, dass er während der momentanen Begutachtungsphase der Jagdnovelle, wie jeder andere, öffentlich Stellung zu der Novelle beziehen kann. Der nächsten Schritte seien, der Salzburger Landtag und die parlamentarische Bearbeitung. "An diesem demokratischen Ablauf hat sich auch nach dem Telefonat mit Herrn Balluch nichts geändert", so Salzburg-Pressesprecher Franz Wieser. (mp)