Niederösterreich

Landesvize warnt: "Ansturm auf Spitäler ab Ende Jänner"

Bei einer Corona-Lagebesprechung warnte Landesvize Stephan Pernkopf vor den Neuinfektion: "Wir rüsten uns für den Ansturm."

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Landesvize Pernkopf (r.) im Spital auf Visite.
Landesvize Pernkopf (r.) im Spital auf Visite.
VPNÖ

Die Zeichen stehen auf Sturm: Landesvize Stephan Pernkopf (VP) , Landesrätin Ulrike Königsberger-Ludwig (SP), Landesrätin Christiane Teschl-Hofmeister (VP) sowie Experten des Landes redeten heute im Rahmen einer Coronalagebesprechung mit Pressekonferenz Klartext. Während man mit der aktuellen 7-Tage-Inzidenz in Niederösterreich unter dem Bundesschnitt liegt, wird sich die Lage laut Experteneinschätzung bis Ende Jänner massiv zuspitzen.

"Ansturm im Februar"

„Aktuell sind 111 Personen hospitalisiert, davon 37 auf Intensivstationen. Wir rechnen mit einem massiven Anstieg der Neuinfektionen bis Ende Jänner, und deshalb gehen wir auch von einem massiven Anstieg bei der Belegung der Normalbetten in unseren Landeskliniken mit Anfang Februar aus. Unsere Landeskliniken rüsten sich gerade und bereiten sich auf einen Ansturm vor“, erläuterte LH-Stellvertreter Stephan Pernkopf. Auf den Intensivstationen werde es laut den Experten-Prognosen „trotz extremer Infektionszahlen nicht zu einer Überbeanspruchung der Kapazitäten kommen. Aber das bedeutet gleichzeitig, dann weiterhin normale Operationen verschoben werden müssen.“

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    S. Pernkopf mit U. Königsberger-Ludwig (l.) und Ch. Teschl-Hofmeister
    S. Pernkopf mit U. Königsberger-Ludwig (l.) und Ch. Teschl-Hofmeister
    NLK

    Betreffend der Corona-Schutzimpfung führte Pernkopf aus, dass 80 Prozent der impfbaren Bevölkerung Niederösterreichs bereits einmal geimpft sind. „Das ist ein sehr schöner Wert. Damit sind wir als Flächenbundesland die Nummer eins. Nur das Burgenland hat eine noch höhere Impfrate“, so Pernkopf. Laut ihm nehmen neun von zehn Landsleuten die Booster-Impfung, also den dritten Stich, in Anspruch.

    Impfen gehen

    Dennoch fordere Pernkopf, dass Bundesminister Mückstein per Brief jene Personen auf den dritten Stich hinweise, die die Booster-Impfung noch nicht in Anspruch genommen haben und bei denen der ‚Grüne Pass‘ nun abzulaufen drohe. Zumal laut dem Landesvize der Schutz vor einer Infektion bei Geboosterten bei 80 Prozent liege, bei 2-fach-Geimpften hingegen nur bei 35 Prozent, bei Genesen bzw. 1-fach-Geimpften bestehe kaum Schutz vor einer Infektion.

    „Wer eine Auffrischungsimpfung hat, hat den Vorteil, dass er einen 90-prozentigen Schutz vor einem Krankenhausaufenthalt hat“, ergänzte er. 15 Prozent der Erwachsenen in Niederösterreich seien ungeimpft, so Pernkopf, 85 Prozent der Patientinnen und Patienten auf den Intensivstationen seien ungeimpft. „Die Infektion ist wesentlich gefährlicher als eine Impfung. Daher mein Aufruf: Gehen Sie impfen“, unterstrich der LH-Stellvertreter.

    Inzidenz von 629,1

    Landesrätin Ulrike Königsberger-Ludwig berichtete über das aktuelle Infektionsgeschehen: „Wir zählen heute 2.354 neue bestätigte Fälle und 14.887 aktuell Infizierte in Niederösterreich. Die Inzidenz liegt bei uns bei 629,1.“ Es sei laut der Landesrätin davon auszugehen, dass die Omikron-Variante „durchmarschiert. Aber es dürfte mildere Verläufe geben.“ Laut AGES seien mittlerweile 85,09 Prozent der Fälle auf die Omikron-Variante zurückzuführen. Dennoch seien bei der Omikron-Variante „die ganz normalen Hygienemaßnahmen ein guter Schutz vor einer Infektion“, erinnerte Königsberger-Ludwig. Es sei daher sinnvoll, verstärkt auf Home-Office und Teambildungen zu setzen. Seitens des Landes schaue man laut der Landesrätin darauf, dass die behördlichen Systeme und die kritische Infrastruktur am Laufen gehalten werden könne. Neben den bereits bestehenden zehn behördlichen Drive-In-Teststationen werden parallel dazu „Walk-In-Teststationen“ etabliert, um das Testregime auch bei steigenden Infektionszahlen aufrechterhalten zu können.

    Bezüglich der Testmöglichkeit für die 3G-Nachweise hielt Königsberger-Ludwig fest, dass diese Nachweise einerseits durch Antigen-Tests in den Gemeindeteststraßen, Apotheken und bei Ärzten erbracht werden können, ebenso wie durch das PCR-Testangebot „Niederösterreich gurgelt“. Darüber hinaus bieten 181 Apotheken PCR-Tests an, weiters werden auch betriebliche Testungen durchgeführt.

    Zustand in Schulen inakzeptabel

    Landesrätin Christiane Teschl-Hofmeister informierte darüber, dass zurzeit in den Schulen keine flächendeckenden PCR-Tests durchgeführt werden. Das sei auf Probleme mit dem vom Bund beauftragen Unternehmen zurückzuführen. „Es ist ein inakzeptabler Zustand, dass die PCR-Tests in den Schulen nicht funktionieren“, so die Landesrätin, die dazu über eine neue Entscheidung informierte: „Ab sofort wird an den Schulen jeden Tag ein Antigen-Test gemacht.“ Zu den Testungen in den Kindergärten halte sie weiterhin an der Freiwilligkeit fest: „In Niederösterreichs Kindergärten werden drei Mal wöchentlich Schleckertests durchgeführt, mehr als 75 Prozent der Kinder machen mit. Das ist ein guter Wert. Eine Verpflichtung würde den Kindern den niederschwelligen Zugang nehmen. Im Moment stehen wir zu dieser Freiwilligkeit, außer Omikron zwingt uns dazu, das zu ändern.“

    Impfkoordinator Christof Constantin Chwojka sagte, dass man mit den neun Landesimpfzentren, sechs Impfbussen und über 600 Ordinationen im niedergelassenen Bereich für die Impfung bestens gerüstet sei. „Wir sind bereit für alle jene, die jetzt vor dem 1. Februar den dritten Stich brauchen. Denn mit Anfang Februar läuft bei vielen Personen der Grüne Pass ab.“ Er unterstrich die Forderung von Pernkopf und Königsberger-Ludwig, dass seitens des Gesundheitsministeriums Briefe an diese Personen mit der Erinnerung für die Booster-Impfung ausgeschickt werden sollen.

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