Österreich

Landwirt (62) ließ Stier verdursten

Heute Redaktion
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Bild: Symbolfoto/picturedesk

Tierdrama auf einem Bauernhof in Wultschau (Gmünd): Ein Galloway-Stier (7 Jahre) starb nach einem wochenlangen Leidensweg. Ein Landwirt (62) ließ das Rind von September bis Oktober 2016 in der Scheune einfach liegen und fütterte das Tier nur mangelhaft bis es schließlich verendete. Am Montag stand der Mann in Krems vor Gericht.

Der Stier war bei seinem Tod vollkommen abgemagert und brachte nur mehr 250 Kilogramm auf die Waage (gesunde Galloway-Stiere erreichen ein Lebendgewicht von 850 Kilogramm).

Bei der Untersuchung durch den Amtstierarzt der "Saria Tierkörperverwertung" in Tulln wurde durch die mangelhafte Fütterung fehlendes Unterhaut-, Nieren- und Herzkranzfett festgestellt. Da das Tier nicht genügend mit Wasser versorgt worden war, kam es zu einer Eintrocknung des Pansen und des Enddarms. Durch das lange Liegen auf hartem Untergrund kam es außerdem zu Mangeldurchblutungen und zum Absterben des Gewebes.

Laut Amtstierarzt wurde der Stier mindestens sechs Wochen nicht ausreichend gefüttert und getränkt.

Der Bauer gab beim Prozess an, sich ständig um das Rind gekümmert zu haben, ausreichend Heu und dem Tier einen Kübel Wasser am Tag verabreicht zu haben. Zusätzlich habe er den Stier regelmäßig mit einer Hebevorrichtung aufgerichtet, doch der kippte geschwächt immer wieder zu Boden.

Richterin Gudrun Hagen verurteilte den Landwirt wegen des Vergehens der Tierquälerei zu einer Freiheitsstrafe von zwölf Monaten auf drei Jahre bedingt und einer Geldstrafe von 800 Euro (nicht rechtskräftig).