Niederösterreich

Landwirt entschuldigt sich nach Tierskandal

Nach dem Tierskandal auf einem Hof in NÖ bezieht der Bauer Stellung zu den Vorwürfen. Er entschuldigt sich speziell bei seinen Berufskollegen.

Tanja Horaczek
Verein gegen Tierfabriken (VGT) ortet Missstände in einem Mastbetrieb im Bezirk St. Pölten-Land.
Verein gegen Tierfabriken (VGT) ortet Missstände in einem Mastbetrieb im Bezirk St. Pölten-Land.
VGT

"Mir ist bewusst, dass dies keine Entschuldigung dafür ist, dass die Tierversorgung nicht ausreichend war und wir unserer Verantwortung gegenüber unseren Tieren nicht im erforderlichen Ausmaß nachgekommen sind - aber ich will es trotzdem erklären", so der Landwirt aus dem Raum St. Pölten-Land in seiner Stellungnahme.

Video zeigt sterbende und verweste Tiere

Grund für die Stellungnahme sind die aufgedeckten Missstände in seinem Mastbetrieb. Der Verein gegen Tierfabrik (VGT) veröffentlichte ein Video welches sterbende Schafe, Rinder in Fäkalien, verwesende Tiere im Stall und Leichen in Tonnen vor dem Gebäude zeigt - mehr dazu hier.

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    Verein gegen Tierfabriken (VGT) ortet Missstände in einem Mastbetrieb im Bezirk St. Pölten-Land.
    Verein gegen Tierfabriken (VGT) ortet Missstände in einem Mastbetrieb im Bezirk St. Pölten-Land.
    VGT

    In einem Mail an "Heute" bezog der Landwirt Stellung zu den Vorwürfen. "Ich möchte mich bereits heute aktiv als betroffener Landwirt für die in den Bildern/Videos vorgefundenen Zustände in aller Form entschuldigen. Ganz speziell richtet sich meine Entschuldigung an alle meine Berufskollegen, die ihre Tierhaltungen ordnungsgemäß führen", schreibt der Bauer aus NÖ.

    "War massiv überfordert"

    Als Erklärung wie es dazu gekommen ist sagt er: "Wir haben seit den früheren Beanstandungen vor einigen Jahren viele Maßnahmen umgesetzt. Doch wir haben nicht erkannt, dass uns die arbeitswirtschaftliche Situation am Hof und gesundheitliche Rückenprobleme meinerseits im vergangenen halben Jahr wieder massiv überfordert haben. Zusätzlicher Druck durch Arbeitsspitzen in unseren verschiedenen Betriebssparten und die Folgen der Teuerung verschärften unsere Situation."

    Er weiß, dass er in dieser Form nicht weitermachen kann. Seit bekannt werden des Falls wurden laut ihm bereits zahlreiche Maßnahmen getroffen, um die Situation zu entschärfen sowie zu verbessern. "Wir wollen weiterhin alles dazu tun, so bald als möglich eine ordnungsgemäße Tierhaltung umzusetzen. Daher arbeite ich vollumfänglich mit den Behörden zusammen", teilt er mit.

    Laut ihm wird die Familie seit der Veröffentlichung der Bilder und Videos von der Bevölkerung und diverser Organisationen angegriffen. Eine Anzeige des VGT der Staatsanwaltschaft in Bezug auf Tierquälerei gemäß § 222 StGB liegt vor.