Österreich

Lange Gasse: Abstimmung über Begegnungszone

Heute Redaktion
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Bild: Sabine Hertel

Wird was lange währt endlich gut? Seit 2012 ist die Verkehrsberuhigung der Lange Gasse Thema in der Josefstadt. Jetzt tut sich endlich was: Rund 1.500 Anrainer sollen ab Anfang Juni über eine Begegnungszone nach dem Vorbild der Herrengasse (City) abstimmen. Das Ergebnis ist laut Bezirk bindend.

Der erste Plan zur Verkehrsberuhigung der MA 28 stammt von Anfang 2012. Im Mai 2014 führten die Bezirksgrünen eine diesbezügliche Befragung der Anrainer durch. Ergebnis: Rund 58 Prozent waren damals laut Vize-Bezirkschef Alexander Spritzendorfer (Grüne) dafür.

Jetzt haben sich alle Parteien im Bezirk auf eine Anrainerbefragung geeinigt: In den ersten beiden Juniwochen werden rund 1.500 Josefstädter - konkret Bewohner der Wahlsprengel 1 und 7 - zur Begegnungszone zwischen Josefstädter Straße und Hugo-Brettner-Platz befragt. "Jetzt ist die Bevölkerung am Wort. Das Ergebnis ist für mich bindend", so Bezirkschefin Veronika Mickel-Göttfert (ÖVP) zu "Heute". Für 22. Mai ist eine Info-Veranstaltung zum Projekt geplant, auch eine eigene Zeitung zur Lange Gasse mit allen Infos zu den Plänen soll aufgelegt werden.

Fällt die Abstimmung dafür aus, würde es schnell gehen: Die Stadt habe eine Förderung über 80 Prozent (570.000 Euro) der Projektkosten von rund 720.000 Euro zugesichert. Bei einem Budget von rund 3 Millionen Euro jährlich wäre die Umsetzung für den Bezirk alleine nicht stemmbar. Der Baustart wäre für Jänner 2018 geplant. Elf Parkplätze müssten dann weichen.

Polit-Streit hinter den Kulissen

"Alle Fraktionen ziehen an einem Strang", ist Mickl-Göttfert überzeugt. Spricht man mit ihrem grünen Vize Spritzendorfer klingt das etwas anders: Ja, die Grünen hätten für die Begegnungszonen-Befragung gestimmt - aber nur, "damit wir in den Prozess eingebunden sind", so Spritzendorfer zu "Heute". Er ist mit der Art der Befragung – "nur ja oder nein ist mir zu wenig " - und mit der zu geringen Zahl an Befragten unzufrieden. "Ich hätte mir eine großflächigere Einbindung der Anrainer gewünscht", erklärt Spritzendorfer.