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Lars von Trier leugnet, Björk belästigt zu haben

Björk wirft einem "dänischen Regisseur" grobes Fehlverhalten vor. Lars von Trier fühlt sich angesprochen und wehrt sich.

Heute Redaktion
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Lars von Trier bei der Berlinale 2014. (Tobias Schwarz)
Lars von Trier bei der Berlinale 2014. (Tobias Schwarz)
Bild: Reuters

"Mir wurde bewusst, dass es ein universelles Ding ist, dass ein Regisseur seine Schauspielerinnen berühren und belästigen kann, wie er will, und dass die Institution Film das erlaubt", hatte die isländische Sängerin am 15. Oktober via Facebook bekundet.

Den Namen des Mannes, der sie sexuell belästigt haben soll, nannte Björk nicht; es war aber von einem "dänischen Regisseur" die Rede. Da die 52-Jährige nur in einem Spielfilm mitwirkte, der unter der Regie eines Dänen entstanden ist, schien sich die Anspielung auf Lars von Trier (61) zu beziehen.

Nun reagierte der Filmemacher auf die Vorwürfe - gegenüber der dänischen Zeitung "Jylannds Posten" (via "Digital Spy") sagte er: "Das ist nicht der Fall - obwohl wir uns nicht gut miteinander verstanden, das ist eine Tatsache... Andererseits, hat sie eine der besten Performances abgeliefert, die je in einem meiner Filme zu sehen war."

Die Jury der Filmfestspiele von Cannes sah das im Jahr 2000 genauso. "Dancer in the Dark" wurde mit der goldenen Palme für den besten Film ausgezeichnet, Björk mit dem Preis für die beste Schauspielerin geehrt. So erfolgreich das Drama war, so legendär sind die Streitigkeiten zwischen Lars von Trier und seiner Hauptdarstellerin am Set.

Produzent Peter Aalbaek Jensen erinnerte sich im Gespräch mit "The Guardian" an den Dreh und stellte sich auf die Seite des Regisseurs: "Soweit ich mich erinnere, waren wir die Opfer. Diese Frau war stärker als Lars von Trier, ich und unsere Firma zusammen. Sie diktierte alles und hätte beinahe einen Film von 100 Millionen Kronen [circa 13,4 Millionen Euro, Anm.] zunichte gemacht."

(lfd)

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