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Vorwürfe an Konkurrenz: LASK liefert keine Beweise

Der LASK gab mehrere unerlaubte Trainings zu, erhob aber vage Vorwürfe gegen die Konkurrenz. Die Linzer reichten vor Ablauf der Frist kein belastendes Material ein.

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Der LASK zittert um die Tabellenführung.
Der LASK zittert um die Tabellenführung.
Gepa Pictures

Der Tabellenführer wartet auf seine Strafe. Knapp zwei Wochen vor dem Bundesliga-Neustart ist unklar, ob der LASK am 3. Juni als Erstplatzierter in die Meisterrunde starten wird. Nach dem Grunddurchgang und der Punkteteilung haben die Oberösterreicher drei Zähler Vorsprung auf Titelverteidiger Red Bull Salzburg.

Unerlaubte Trainings könnten den Linzern Punkte, den Europacup oder im schlimmsten Fall sogar die Spielerlaubnis kosten. Vergangene Woche wurden der Bundesliga Videos zugespielt, auf denen der LASK bei einem, zu diesem Zeitpunkt verbotenen, Mannschaftstraining zu sehen ist. Die elf weiteren Liga-Klubs reagierten bestürzt und verurteilten das Vorgehen der Linzer scharf. Diese gaben dem Druck nach und gaben zu, in vier Fällen die Vorgaben bei Trainingseinheiten verletzt zu haben. Präsident Siegmund Gruber entschuldigte sich zwar, deutete aber an, Material über Vorfälle anderer Klubs zu besitzen.

Die Liga forderte den LASK auf, dieses Material bis Dienstagabend vorzulegen. Dies sei nicht geschehen, bestätigte die Bundesliga dem "Kurier". Der Tabellenführer hat also entweder geblufft, oder sich entschieden, entsprechende Bilder (noch) zurückzuhalten. Demnach habe sich der Klub vorbehalten, im Verfahren des Senat 1 gegen den LASK belastendes Material vorzubringen. Das erste Urteil soll es kommende Woche geben.

Klubs wehren sich

Die Konkurrenten haben die vagen Vorwürfe aus Oberösterreich entschieden zurückgewiesen. Ein Trainingsvideo von Rapid, auf dem ein Zusammenprall zweier Spieler zu sehen ist, sorgte kurz für Aufregung. Die Rapid-Leitung stellte aber klar, dass ein Ausrutscher junger, motivierter Spieler auf dem Platz nicht mit dem bewusst verbotenen Vorgehen des LASK vergleichbar sei.

Der LASK befindet sich in keiner guten Ausgangslage. Mit den verfrühten Mannschaftstrainings verschaffte sich der Leader einen unerlaubten sportlichen Vorteil. Zudem gefährdete das Verhalten der Linzer die Pläne zum Liga-Neustart, den einige der Klubs als (finanziell) überlebenswichtig bezeichnen.