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"Ich versuchte eine Reise zu buchen – und dann das"

In einem Reisebüro auf der Mariahilferstraße wird bereits mit Österreich-Urlaub geworben. "Heute" versuchte eine Reise zu buchen.

Heute Redaktion
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Wo früher Kreta, Madrid oder Hurghada stand, findet man jetzt Angebote für Innsbruck, Graz oder Salzburg. Das kleine Reisebüro auf Wiens bekannter Shoppingmeile ist zwar noch geschlossen, doch die Angebote im Schaufenster wurden auf jeden Fall ausgetauscht und aktualisiert.

Die angebotenen Reisen starten frühestens ab Juli, und bieten meist fünf Tage, sogar mit "All Inclusive", an. So findet man zum Beispiel einen Trip nach Innsbruck im Kinderhotel, oder ein Angebot für Urlaub am Faaker-See (Kärnten), sowie ein Erholungswochenende in der Steiermark in Bad Waltersdorf oder Bauernhofurlaub in Salzburg. Was will man eigentlich mehr? Meer vielleicht, aber gut, damit kann Österreich eben nicht aufwarten ...

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Der Aspekt der Unsicherheit

Natürlich der Aspekt der Unsicherheit, wie der Sommer aussehen wird, was erlaubt sein wird und was nicht, spielt eine große Rolle. Halten die von der Regierung geplanten Maßnahmen oder erwarten uns neue Infektionswellen und daraufhin wieder neue Ausgangsbeschränkungen? Wir wissen es nicht! Wir können es nicht wissen. Italien, das Land, das von Coronavirus zuerst in Europa betroffen war und Österreich die strikten Maßnahmen vorgemacht hatte, hat bereits vor einem Monat gesagt, Urlaub wird es, wenn überhaupt nur im Inland geben.

Auch in Österreich hat Tourismusministerin Elisabeth Köstinger (ÖVP) klargestellt, dass die Einschränkung der Reisefreiheit in den nächsten Monaten erhalten bleiben werde. Derzeit lässt Österreich andere Staatsbürger nur mit einem negativen Coronavirus-Test ins Land, die Hotels sind behördlich geschlossen. Lediglich für deutsche Staatsbürger könnte sich das ändern, sagte sie in einem Interview.

Kann ich jetzt den Urlaub buchen?

Ein Anruf bei dem Reisebüro, war es mir dennoch wert, um herauszufinden, ob ich nun buchen kann oder nicht. Eine deutsche Dame am Telefon riet mir zu Geduld: "Wir wissen noch nicht, ob wir Deutschen in Österreich Urlaub machen dürfen!"

"Aber ich bin doch Österreicherin", entgegnete ich ihr und daher hatte ich auch bei der österreichischen Hotline angerufen. "Dann können sie natürlich reservieren!", so die Dame der Hotline. Das Kinderhotel in Innsbruck stehe mir zur Verfügung. Die Stornobedingungen waren akzeptabel: 25 Euro, wenn ich 31 Tage vor Reiseantritt stornieren würde und wenn es neue gesetzliche Beschränkungen geben sollte, dann bekomme ich die gesamte Summe retour.

Ich fragte an, wie hoch die Kosten wären, wenn ich mit meinem sechsjährigen Kind reisen würde. "750 Euro für fünf Nächte! Wenn noch ein Erwachsener mitkommen würde, dann wäre der Preis jedoch 768 Euro - all inclusive. Schauen Sie, dass sie jemanden finden, der mit Ihnen reist. Dann zahlen Sie für Ihr Kind nicht so viel", riet mir die Dame. Dann werde ich mir das wohl nochmals überlegen.