Wirtschaft

Lauda Air-Passagiere in Bratislava "ausgesetzt"

189 Passagiere eines Charterfluges der Lauda Air sind in der Nacht auf Samstag am Flughafen Bratislava ihrem Schicksal überlassen worden.

Heute Redaktion
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Bild: privat

Die Maschine aus Teneriffa war wegen schwerer Gewitter über Schwechat auf den benachbarten Airport umgeleitet worden und konnte nicht mehr starten. Anstatt die Weiterreise nach Wien zu organisieren, wurden die Passagiere vom Personal an Ort und Stelle dazu aufgefordert, ihre Heimreise selbst in die Hand zu nehmen. "Diese Entscheidung war vollkommen unverständlich", sagte AUA-Sprecher Peter Thier (Lauda Air gehört zur Austrian-Gruppe, Anm.).

Die Maschine landete gegen 1.30 Uhr in Bratislava und sollte eigentlich wieder nach Wien zurückfliegen. Nachdem das Bordpersonal aber um 3.30 Uhr die gesetzlich geregelte Arbeitszeit überschritten hatten, wurden die Passagiere kurzerhand dazu aufgefordert, "aus Sicherheitsgründen" das Flugzeug zu verlassen. "Hier gab es offenbar bereits Kommunikations-Probleme", sagte Thier.

Keine Weiterreise mit Bussen

Am Flughafen nahm das Chaos seinen weiteren Lauf. Da das Personal in Bratislava mit dem unerwarteten Ansturm von Fluggästen offensichtlich nicht zurecht kam, gab es keinerlei Betreuung. Zudem gelang es weder dem Flughafen Bratislava noch den AUA-Mitarbeitern, Busse für eine Weitereise nach Wien zu organisieren. Schließlich wurde den Betroffenen mitgeteilt, sie müssten sich selbst Taxis organisieren.

Für Thier eine klare Fehlentscheidung: "Man hätte von Wien aus eine Armada von Taxis nach Bratislava schicken müssen und natürlich die Kosten dafür übernehmen". Der Sprecher bat die 189 Passagiere, sich unter der Emailadresse [email protected] an das Unternehmen zu wenden. Die Betroffenen würden nicht nur etwaige Kosten ersetzt bekommen, sondern auch zusätzlich einen Gutschein erhalten.

AUA-Airbus drehte um

Auch ein weiterer Zwischenfall wurde bekannt: Ein am Samstag in Wien gestarteter AUA-Airbus A321 ist auf dem Weg in die armenische Hauptstadt Eriwan über Rumänien außerplanmäßig umgekehrt. Grund dafür war ein Fehler in der Ventilsicherung, wie Branchenmedien am Montag berichteten.

Die Maschine hätte laut AUA-Sprecher Peter Thier theoretisch weiterfliegen können, es gab aber in Eriwan keinen lizenzierten Techniker, der eine Überprüfung der Systeme hätte durchführen können. In Wien seien die Arbeiten, so Thier, binnen "ein paar Minuten" erledigt worden. Die Passagiere kamen mit einer Verspätung von zwölf Stunden mit einer Ersatzmaschine in Eriwan an.