Wirtschaft

Laudamotion will die höchsten Gagen zahlen

Ryanair-Chef O'Leary und Niki Lauda wollen durchstarten: Ab Juni werden 21 Jets auf 65 Strecken fliegen. Die Crews sollen bestens bezahlt werden.
Heute Redaktion
13.09.2021, 21:09

Sie herzten und küssten sich: Niki Lauda und Überraschungsgast Michael O'Leary, Chef der bislang größten europäischen Billigfluglinie Ryanair. Dem Iren O'Leary gehören seit kurzem 24,9 Prozent von Laudas neuer Fluglinie Laudamotion.

Beide setzen sich ehrgeizige Ziele: Laudamotion solle ebenfalls eine der größten Billigfluglinien Europas werden, kündigte O'Leary am Mittwoch in Wien an. Binnen der nächsten zwei bis drei Jahre soll die Flotte auf 40 Maschinen wachsen. Starten werde man mit 21 Jets, wobei Ryanair sechs Maschinen samt Crew stellen werde.

"Bestzahlende Airline"

Auch Airline-Gründer Niki Lauda ließ sich nicht lumpen und versprach, dass das Personal im Cockpit und in der Kabine so gut bezahlt werden solle, wie bei keiner anderen gleichartigen Fluglinie – "wenn die Produktivität stimmt". "Laudamotion wird die bestzahlende Low-Cost-Airline sein. Jetzt beginnen wir, volle Pulle zu fliegen", freute sich Lauda.

Die Rollenaufteilung zwischen beiden sei klar, scherzte wiederum O'Leary. Lauda führe die Geschäfte bei Laudamotion und er habe "den Narrenhut auf", weil Ryanair alle teuren Investitionen übernehme. Wie viel Geld genau er in die Laudamotion stecke, wollte O'Leary nicht sagen.

"Bullshit" und Neid

War Niki Lauda nur Strohmann für Ryanair? Die grantige Antwort von Lauda war deutlich: "Ich kommentiere keine dummen Kommentare. Wir sind eine österreichische Firma und eine europäische Fluglinie. Ich möchte diesen Bullshit stoppen. Ich kann nur sagen: Der Neid ist ein Hund." O'Leary wollte unbedingt noch das Wort "Bullshit" ins Deutsche übersetzt haben, was Lauda allerdings verweigerte.

Die Laudamotion werde binnen drei Jahren Gewinn machen, glaubt O'Leary. Im ersten Jahr werde es noch Verluste von rund 50 Millionen Euro geben, erst im dritten Jahr reche er mit Gewinnen. Ab Juni werden die 21 Flugzeuge der Laudamotion von neun Städten in Österreich (Wien) und Deutschland (Berlin, Köln, Düsseldorf, Frankfurt, München, Nürnberg, Stuttgart) und der Schweiz (Zürich) starten. Vier Flugzeuge werden in Wien stationiert und bis zu dreimal täglich Palma de Mallorca ansteuern. Weitere vier Flieger werden in Berlin stationiert, sechs in Düsseldorf, zwei in Zürich und je einer in den restlichen Städten, so Lauda.

(GP)

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