Österreich

Lauter Aufschrei wegen "Nazi-Ball" in Hofburg

Heute Redaktion
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Ariel Muzicant, Präsident der Israelitischen Kultusgemeinde und "SOS Mitmensch" geben sich nicht damit zufrieden, dass der umstrittene Ball des Wiener Korporationsrings (WKR) nach 2012 nicht mehr in der Hofburg stattfinden wird - sie pochen auf eine Absage der Veranstaltung am 27. Jänner kommendes Jahr.

Ariel Muzicant, Präsident der Israelitischen Kultusgemeinde und "SOS Mitmensch" geben sich nicht damit zufrieden, dass der umstrittene Ball des Wiener Korporationsrings (WKR) nach 2012 nicht mehr in der Hofburg stattfinden wird - sie pochen auf eine Absage der Veranstaltung am 27. Jänner kommendes Jahr.

Dass der Ball am Jahrestag der Befreiung des KZ Auschwitz über die Bühne gehen soll, empfindet Muzicant als "Provokation". "Feiern die sozusagen die zwei Millionen Toten von Auschwitz, oder was? Tanzen sie sozusagen auf sechs Millionen toten Juden, oder was denken sich die dabei?", kritisiert Muzicant. Symbole und Gedenktage seien ein wesentlicher Teil der Antisemiten, Nazis und Rechtsextremen, so Muzicant weiter.

Die Szene wüsste genau, dass der 27. Jänner nicht irgendein Tag sei, sondern jener, an dem man die Auschwitz-Befreiung begehe. "Den WKR-Ball, also die Zusammenkunft einer ganzen Schar von Holocaust-Leugnern, von Rechtsextremen, von Nazis, von Neonazis, an diesen Tag zu setzen, ist eine Verhöhnung der Opfer der Schoah." Es sei ein "Skandal", dass das offizielle Österreich jede Menge Gedenkveranstaltungen begehe, aber nichts tue.

Absage gefordert

Nadja Lorenz von "SOS Mitmensch" forderte von den Pächtern der Hofburg, den Ball auch 2012 nicht zuzulassen. Von den Spitzenpolitikern verlangte Lorenz, sich eindeutig gegen Rechtsextremismus und die Abhaltung des Balls am 27. Jänner zu deklarieren. Findet der Ball wie geplant statt, werde es Aktionen geben, kündigte Alexander Pollak von "SOS Mitmensch" auf Nachfrage an, man sei gerade in der Planung.