Fussball

Lawaree: "Belgien braucht nach der WM einen Umbruch"

Rapid-Idol Axel Lawaree spricht im "Heute"-Interview über seine kriselnden Belgier bei der WM, das ÖFB-Team und Ex-Klub Rapid.

Erich Elsigan
Axel Lawaree (l.) spricht über Steffen Hofmann und Kevin De Bruyne.
Axel Lawaree (l.) spricht über Steffen Hofmann und Kevin De Bruyne.
GEPA, Imago

Axel Lawaree stürmte für Bregenz und Rapid, wurde 2015 als erster Belgier mit den Hütteldorfern Meister. Heute arbeitet der 49-Jährige für den österreichischen EM-Quali-Gegner – und sorgt sich um seine "Roten Teufel".

"Heute": Herr Lawaree, WM-Mitfavorit Belgien droht am Donnerstag gegen Kroatien das zeitige WM-Aus. Was läuft schief?

Axel Lawaree: "Ich arbeite selbst beim Verband, manage das Trainingszentrum, muss mich mit Kritik also zurückhalten. Fakt ist: Wir haben noch ein Match. Alle Spieler müssen am selben Strang ziehen, jeder muss für den anderen laufen – sonst haben wir keine Chance."

Der Haussegen hängt offensichtlich schief. Kevin De Bruyne behauptet, die Mannschaft sei mittlerweile zu alt für den Titel. Hat er Recht?

"Der Satz stammt aus einem Interview, das er vor der WM gegeben hat. Die belgische Presse hat ihn jetzt ausgegraben, was ich nicht verstehe. Denn der Stress überträgt sich auf das ganze Team, erzeugt schlechte Stimmung. Auf Twitter und so weiter bekommen die Jungs natürlich alles mit."

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    So schrill und schön sind die Fans bei der WM in Katar
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    Also ist Belgien nicht zu alt?

    "Im Fußball giltst du von 25 bis 30 als erfahren und ab 31 als alt. Wir haben ein paar Spieler, auf die das zutrifft. Warten wir den Donnerstag ab, aber vermutlich brauchen wir nach der WM einen Neustart, einen Umbruch."

    Die "Goldene Generation" tritt wohl ohne Titel ab.

    "Ja, aber ich sehe nicht alles negativ. Wir waren lange Erster der FIFA-Rangliste, haben viele gute Spieler in den besten Ligen der Welt herausgebracht. Wir sind halt ein kleines Land. Wenn wir Verletzte haben, wirkt sich das aus. Bei Frankreich ist das anders – da kommt immer einer nach."

    Wer holt Ihrer Meinung nach den WM-Titel?

    "Für mich gibt es zwei Kandidaten – Brasilien und Frankreich. Aber ich hoffe auf eine Überraschung."

    Belgien ist einer von Österreichs Gegnern in der kommenden EM-Quali. Wie stehen die Chancen?

    "Ich glaube, es werden knappe Duelle, denn die Mannschaften sind sich nicht unähnlich, was die Mischung betrifft."

    Ein Wort zu Rapid: Ihr Ex-Mitspieler Steffen Hofmann zog ins Präsidium ein. Eine gute Wahl?

    "Das habe ich nicht gewusst, freut mich sehr für ihn. Er ist genau der Richtige. Er weiß am besten, was dieser Klub braucht, um wieder erfolgreich zu werden."

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      Hofmann: "Meine 20 Rapid-Jahre"
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