Österreich

Lebenslang für Schützen, 20 Jahre für Witwe

Mit zwei Schuldsprüchen wegen Mordes ist am Mittwochabend der Prozess um den sogenannten Wiener Lagerhallen-Mord zu Ende gegangen.

Heute Redaktion
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Die Witwe des am 11. Februar 2011 in Wien-Donaustadt erschossenen Sasa S. wurde zu 20 Jahren, ihr 37 Jahre alter Cousin zu lebenslanger Haft verurteilt. Die Geschworenen gingen mit 7:1 Stimmen davon aus, dass er entgegen seiner Unschuldsbeteuerungen aus einer Entfernung von einem halben Meter dem 36-Jährigen am Abend des 11. Februar 2011 hinterrücks einen Kopfschuss versetzt hatte.

Die 42 Jahre alte Frau wurde wegen Beteiligung, nicht aber  - wie von der Anklage angenommen - als Anstifterin verurteilt. Bei der Strafbemessung wertete das Gericht die "sorgfältige Planung" sowie die "heimtückische Begehungsweise" als besonders erschwerend.

Die Urteilsverkündung, bei der aus Sicherheitsgründen nicht weniger als elf Justizwachebeamte, eine Ärztin des Landesgerichtlichen Gefangenenhauses sowie ein Sanitäter zugegen waren, verlief ohne Zwischenfälle. Auch die Witwe, die während des Verfahrens oftmals in Tränen ausgebrochen und einmal mit einem Weinkrampf zusammengebrochen war, bewahrte die Fassung. Die Urteile sind nicht rechtskräftig, die Verteidiger erbaten Bedenkzeit.

APA