Österreich

Lebensmittel für die Ärmsten

Heute Redaktion
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Unglaubliche 28.000 Tonnen Küchenabfälle landen jährlich in Niederösterreichs Mistkübeln. Die Waren sind oft nicht einmal abgelaufen und teilweise sogar noch originalverpackt. Dem gegenüber stehen knapp 190.000 Menschen, die - allein in unserem Bundesland - armutsgefährdet sind. Jetzt wird gegengesteuert.

Könnte man Überfluss und Mangel zusammenführen, dann müsste auf dieser Welt niemand hungern. Eine Idee, die im kleinen Rahmen auch tatsächlich funktioniert. Wie? Das zeigen die Gesundheits- und Sozialen Dienste des Roten Kreuzes Niederösterreich mit dem Projekt LebenSmittel: In Hollabrunn seit August, in Baden seit zwei Wochen und in Lilienfeld ab 14. November.
Regionale Partner stellen Lebensmittel und Hygieneartikel zur Verfügung, freiwillige Rot- Kreuz-Mitarbeiter geben diese einmal wöchentlich aus. Wer was bekommt, wird individuell in Gesprächen ermittelt und angepasst. Die Waren sind auch vollkommen in Ordnung. Darauf legen wir größten Wert, erklärt Rot-Kreuz-Pressesprecherin Sonja Kellner, dass der Service keine Gelegenheit ist, womöglich bloß abgelaufene Lebensmittel loszuwerden.
Dass Hilfe gebraucht und dankbar angenommen wird, zeigen erste Zahlen aus Hollabrunn: 20 Familien nehmen die Gratisausgabe in Anspruch. Im Unterschied zu Sozialmärkten sind auch keine Berechtigungskarten notwendig. Es werden vorher Gespräche geführt, um den Bedarf zu erkennen, so Kellner. Bewährt sich das Konzept, soll es auch in anderen Bezirken umgesetzt werden.Astrid Heinz