Wirtschaft

Lehre oder Matura - was ist besser?

Heute Redaktion
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Die Lehre hat hierzulande kein tolles Image. Zu Unrecht - führt sie doch zu gut bezahlten und recht krisensicheren Jobs. Nicht nur Master, sondern auch Meister braucht das Land.

Seit Jahren warnt die Wirtschaft vor einem Facharbeitermangel und buhlt um qualifizierte Arbeitskräfte. Sie werden gut bezahlt, sind hochgelobt, die Jobs meist krisensicher - aber dennoch lassen sich Junge oft davon abbringen, einen Lehrberuf zu erlernen, weil andere Wege im familiären oder sozialen Umfeld üblicher oder einfach schicker sind.

"Eine Lehre kommt für viele junge Menschen einem sozialen Abstieg gleich", so Bernhard Heinzlmaier vom Institut für Jugendkultur. Berufsbildende Schulen sind eine starke Konkurrenz für Betriebe, denn viele Jugendliche glauben, dort später mehr Möglichkeiten zu haben, sich weiterzubilden. Experten fordern darum mehr Durchlässigkeit im Bildungssystem.

Lehre wie Studien vergleichbarer machen

Erste Schritte wurden gesetzt: Die Möglichkeit, die Matura berufsbegleitend zu machen, wurde durch Förderprogramme vereinfacht. Immer wieder werden auch Rufe laut, das universitäre "European Credit Transfer System" ECTS auf Lehrberufe auszuweiten. Das würde Ausbildungen auch in diesem Bereich vergleichbarer machen. Vorreiter derartiger Modelle gibt es bereits in Skandinavien.

120.579 Lehrlinge gab es im Jahr 2013. Davon waren 79.347 Burschen. Am beliebtesten ist die Lehre in Oberösterreich und Niederösterreich, dich gefolgt von Wien. Die Industrie konnte im Vorjahr ein Lehrlingsplus von 0,7 Prozent erzielen. Das waren immerhin 117 Auszubildende mehr, als noch im Jahr davor.

Die beliebtesten Lehrberufe 2013:

Mädchen:

Einzelhandel (25,8 Prozent), Bürokauffrau (11,9), Frisörin (10), Restaurantfachfrau (3,7), Köchin (3,5)

Burschen:

Metalltechnik (13,9 Prozent), Elektrotechnik (11,1), Kraftfahrzeugtechnik (9,6), Einzelhandel (6,1), Installations- und Gebäudetechnik (5,8)