Glattauer-Kolumne

"Lehrer postet Moslem-Bashing – darf er das?"

Der Nahost-Konflikt beschäftigt Kolumnist Niki Glattauer: Denn immer öfter sorgen Postings von Lehrer für Aufregung. Radikalisiert es die Schüler?

Niki Glattauer
"Lehrer postet Moslem-Bashing – darf er das?"
"Heute"-Bildungsexperte Niki Glattauer vergibt Noten.
Sabine Hertel

Für große Aufregung sorgen derzeit Lehrer-Posts zum Nahost-Krieg. Während es einerseits zu Moslem-Bashing kommt, das bei der Österreichischen Islamischen Glaubensgemeinschaft zu verärgertem Nachfragen in den Bildungsdirektionen führt, stoßen anderen Anti-Israel-Posts sauer auf.

Lehrer postet Moslem-Bashing – darf er das?

Zu beiden je ein Beispiel: Ein AHS-Lehrer aus Tirol kommentierte ein TikTok-Video, das nach einem Bombentreffer auf Gaza verstümmelte Leichen zeigt, im Netz ganz offen so: "Wieder ein paar Hammeln weniger." :-(

Umgekehrt eine Lehrerin in Wien, die auf Instagram postet: "Israel bombardiert Schulen, Kirchen, Bäckereien, Moscheen, Busse, Krankenhäuser, Wohnhäuser, Flüchtlingslager und Krankenwagen und tötet dabei jeden Tag Hunderte Zivilisten. Darunter unzählige Kinder und Frauen. Die Überlebenden werden vertrieben, sollen ausgehungert werden, verdursten. Und uns wird immer noch eingeredet, Israel bekämpfe in Gaza nur die Hamas."

Note: Nicht gut

Lehrerin kritisiert nur Israel – darf sie das?

Den obigen Post der Lehrerin in Wien schickte mir per Mail samt Screenshots eine Kollegin. Sie fragt: "Sollte man die Erziehung unserer Kinder wirklich solchen 'Lehrern' anvertrauen? Wäre es nicht an der Zeit, dass man die Pädagogen einer besseren Aufnahmeprüfung unterzieht?" Im konkreten Fall handle es sich um eine moslemische Studentin an der PH Wien im erst dritten Semester, die aber wegen des akuten Personalmangels bereits als Volksschullehrerin in einer Klasse steht. "Die junge Dame gibt sich weltoffen, postet aber antisemitisches Gedankengut. Wird hier ohne Wissen der Behörde unsere Jugend zusätzlich radikalisiert?" Dazu eine Schulqualitätsmanagerin der Wiener Bildungsdirektion mit der Bitte um Anonymität: "Antisemitismus ist bei Lehrern natürlich ein No-Go. Es stellt sich aber die Frage, ob Israel-Kritik immer gleich Antisemitismus ist. So wie alle dürfen auch LehrerInnen ihre Meinungen posten." Lassen wir das halt einmal so stehen.

Note: Hm

Steuergeld nicht nur für kirchliche Schulen

In die religiös aufgeheizte Stimmung in unseren Schulen kommt nun ein Vorstoß der nicht-konfessionellen Privatschulen (gerade richtig, wenn man mich fragt). Die ziehen nämlich nun wegen "Ungleichbehandlung und Diskriminierung gegenüber Privatschulen mit religiöser Zuordnung" vor den Verfassungsgerichtshof und legen gleichzeitig in Brüssel Beschwerde ein. Wie immer, geht es ums Geld.

Während in Österreich christliche, islamische und jüdische Privatschulen ihre Personalkosten 1:1 vom Steuerzahler ersetzt bekommen – Millionen in Summe! – kriegen nicht-konfessionelle Schulen (Montessori, Steiner, Walz, etc.) fast nichts: 807 Euro pro Jahr pro Kind. Damit lassen sich kaum drei Lehrer bezahlen… Eine Sprecherin sinngemäß: Ziel sei es, sich endlich auch Schülern öffnen zu können, deren Eltern "nicht g’stopft" sind.

Note: Sehr gut

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