Österreich

Lehrer und 15 Schüler müssen von Schule gehen

Heute Redaktion
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Bild: Symbolbild Fotolia

Nur zwei Tage nach Schulbeginn ist in Vöcklabruck für 15 Schüler wieder Schluss. Grund: Ein Erlass des Bildungsministeriums, der besagt, dass Flüchtlinge und Migranten kein freiwilliges zehnte Schuljahr absolvieren dürfen. Auch zwei Lehrer sind von der neuen Regelung betroffen.

"Wir haben eine Woche vor Schulbeginn die Mitteilung über die Änderung erhalten ", erzählt Pflichtschulinspektor Franz Spiesberger im Gespräch mit "Heute". Mit Änderung meint er den Erlass des Bildungsministeriums, der den Migranten und Flüchtlingen kein freiwilliges zehntes oder elftes Schuljahr gewährt.

Konkret richtet sich der Erlass nicht gegen Migranten und Flüchtlinge, sondern gegen außerordentliche Schüler. Denn: Jugendliche, die im Vorjahr mit einem ordentlichen Zeugnis abgeschlossen haben, können das freiwillige zehnte oder elfte Jahr absolvieren. Auf viele Migranten und Flüchtlinge trifft ein ordentlicher Abschluss allerdings nicht zu, da sie noch nicht gut genug Deutsch sprechen und eben deshalb ein freiwilliges Schuljahr machen.

Ingesamt sind laut dem Pfllichtschulinspektor 126 Schüler in Oberösterreich betroffen, die größten Auswirkungen habe der Erlass aber in Vöcklabruck.

Schüler am Mittwoch heimgeschickt

15 Schüler sind in der Polytechnischen Schule in Vöcklabruck von dieser neuen Regelung betroffen, Mittwochvormittag wurden sie heimgeschickt. "Wahrscheinlich müssen auch zwei Dienstposten gestrichen werden", so Spiesberger. Denn: Durch die fehlenden Schüler schrumpft die Zahl der Klassen, Unterrichtsstunden fallen weg. Ein Lehrer wurde bereits versetzt, ein zweiter muss noch gehen.

Zwar können die beiden Lehrkräfte zwar weiter im Bezirk unterrichten, aber eben nicht an ihrer bisherigen Schule. "Es ist schade, dass wir erst so kurzfristig informiert wurden. Wenn wir das früher gewusst hätten, wäre die Organisation für uns leichter gewesen", sagt Spiesberger.

Auch die Schüler, die betroffen sind, will er unterstützen. "Es wurde ein Brief für die Eltern vorbereitet und wir beraten die Familien natürlich", so Spiesberger.