Österreich
Lehrlinge klagen über Probleme in Ausbildung
Die Lehrjahre verlaufen in einigen Fällen nicht reibungsfrei ab. Eine große Umfrage zeigt das Ausmaß.
Zahlreiche Lehrlinge sind mit ihrer Situation im Ausbildungsbetrieb offenbar unzufrieden. Das zeigt der aktuelle "Lehrlingsmonitor" der österreichischen Gewerkschaftsjugend. Beklagt werden vor allem verbotene Überstunden, Beleidigungen sowie mangelnde Betreuung durch die Ausbildner.
Demnach überlegt jeder fünfte Lehrling, die Lehre abzubrechen. Knapp jeder 5. Lehrling in Tourismus und Freizeitwirtschaft macht Überstunden, obwohl sie das nicht wollen und vor der Vollendung des 18. Lebensjahres gar nicht dürfen.
73 Prozent waren laut der Umfrage schon einmal krank bei der Arbeit. Etwa ein Drittel der befragten Lehrlinge gab an, immer oder häufig ausbildungsfremde Tätigkeiten ausführen zu müssen. "Wenn mir Lehrlinge erzählen, dass sie den ganzen Tag nur Regale einschlichten, den Boden zusammenkehren oder Material von A nach B tragen, dann wundert mich die Unzufriedenheit mit der Lehrausbildung nicht", erklärt Susanne Hofer, Vorsitzende der Gewerkschaftsjugend.
Modernisierung gefordert
Sumit Kumar, Bundesjugendsekretär der Gewerkschaft Vida, fordert daher betriebliche Ausbildungspläne unter Einbeziehung der Betriebsräten und Jugendvertrauensräten, externe Qualitätskontrollen, eine laufende Modernisierung der Ausstattung: "Notwendig sind auch höhere Lehrlingsentschädigungen, die Anrechnung der Berufsmaturakurse als Arbeitszeit oder die Neugestaltung der Finanzierung zur Höherqualifikation oder zur Berufsreifeprüfung, die derzeit die Facharbeitern selbst bezahlen müssen."
Die Stichprobe der "Lehrlingsmonitor"-Umfrage umfasst 5.253 Lehrlinge. Im Bericht werden die Ergebnisse für diese Lehrlinge sowie für die 25 Lehrberufe in einer Übersicht deskriptiv aufgezeigt.
Die Bilder des Tages
