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Leichen & Schätze in leerem James-Bond-Stausee vermutet

Vor 56 Jahren wurde der Verzasca-Stausee geflutet, jetzt vollständig entleert. Dadurch sollen nun verdeckte Geheimnisse freigelegt worden sein.

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    Blick auf die Ufer des fast vollständig entleerten Lago di Vogorno. 
    Blick auf die Ufer des fast vollständig entleerten Lago di Vogorno.
    Alessandro Crinari / Keystone / picturedesk.com

    Vor 56 Jahren wurde der Verzasca-Staudamm im Schweizer Tessin fertiggestellt. Es entstand der Lago di Vogorno, der im James-Bond-Streifen "Goldeneye" mit Pierce Brosnan seinen großen Hollywood-Auftritt hatte.

    Anfang des Jahres wurde der 1,68 Quadratkilometer große See nun erstmals vollständig entleert. Und offenbar hat das nicht nur die bisher gefluteten Weinterrassen wieder zum Vorschein gebracht, sondern auch Gerüchte und Legenden, wie "Tio/20 Minuti" berichtet.

    So kursierte jüngst das Gerücht, dass auf dem Grund des Sees – ähnlich wie bei einer großen Friedhofsräumung – zahlreiche Skelette gefunden wurden. "Acht Leichen", so die Meldung, die die Redaktion von "Tio/20 Minuti" Ende Jänner erreichte. Für die Kantonspolizei Tessin sind dies aber "Fake News": "Es wurden keine Leichen gefunden", so der Kommunikationsdienst.

    Schatzjäger sollen unterwegs sein

    Ein anderes Gerücht: Das Becken ziehe nicht nur Touristen und Touristinnen an, sondern auch einige Goldgräber. Die Durchsuchungsaktionen sollen nachts stattfinden – fernab von neugierigen Blicken.

    Die Beschreibungen, dass nächtlich Schürfer im Goldrausch auf dem Grund des Sees nach Reichtum suchen, sind der Geschäftsleitung des Unternehmens, die den Stausee verwaltet, völlig neu: "Ich kann nur sagen, dass es nicht zu unseren Aufgaben gehört, den Boden des Stausees zu überwachen", sagt Andrea Papina, Direktor der Verzasca SA.

    "Wir möchten jedoch noch einmal darauf hinweisen, dass wir auf keinen Fall empfehlen, am Seeufer entlang und zum Grund hinunter zu gehen, da dies gefährlich und rutschig ist." Das gelte umso mehr nach den jüngsten Regenfällen.

    Gold könnte vorhanden sein, aber…

    Könnte in der Legende vom Goldvorkommen nicht auch ein Funken Wahrheit stecken? Auf die Frage, ob es im Verzasca-Fluss Spuren von Gold geben könnte, antwortet der Kantonsgeologe Andrea Pedrazzin mit Ja. Er weist jedoch darauf hin, dass der See nicht der beste Ort ist, um Gold zu finden.

    "In den Gebieten von Frasco und Sonogno ist es möglich, Spuren von Gold zu finden", bestätigt Pedrazzini. Aber es würde sich höchstens um kleine Einheiten handeln, wie man sie auch in Magliasina, Aurigeno oder im Onsernonetal finden könne.

    "Es stimmt zwar, dass die Flussströmung das Sediment bis zum Damm tragen könnte", so der Geologe. Er gibt aber zu bedenken, dass Gold ein Schwermetall ist und sich daher tendenziell weiter flussaufwärts vom Damm absetzen würde. Es ist also besser, sein Glück woanders zu suchen.

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      "Heute"-Montage, Material APA-Picturedesk