Niederösterreich

Leichte Entspannung bei den Arbeitslosenzahlen

Die Unternehmen in Niederösterreich nehmen nach und nach wieder ihren Betrieb auf. Die Arbeitslosigkeit sinkt wieder, befindet sich aber weiter auf hohem Niveau.

Erich Wessely
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Arbeitslosigkeit ging in NÖ zurück
Arbeitslosigkeit ging in NÖ zurück
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Mit 18. Mai waren bei den 22 Geschäftsstellen des Arbeitsmarktservice 73.503 Personen arbeitslos gemeldet. „Gegenüber 11. Mai ist damit der Zahl der niederösterreichischen Jobsuchenden um 2.812 oder 3,7 Prozent zurückgegangen. Im Vergleich zu 4. Mai sogar um 6,2 Prozent oder 4.880 Personen“, erklären Arbeitsmarkt-Landesrat Martin Eichtinger und AMS NÖ-Geschäftsführer Sven Hergovich.

„Die Beraterinnen und Berater nutzen die Lockerungen für die einzelnen Wirtschaftsbereiche, um ihrer Vermittlungsarbeit zu intensivieren“, so Hergovich. Die schrittweise Entspannung am niederösterreichischen Arbeitsmarkt könne aber über historische Höchststände, die durch die Corona-Krise ausgelöst wurden, nicht hinwegtäuschen: Gegenüber Mitte März – dem Beginn des Lockdowns – ist die Arbeitslosigkeit in Niederösterreich um 37,5 Prozent gestiegen. „Konsequente Vermittlung ist der wichtigste Hebel, um Langzeitarbeitslosigkeit zu verhindern“, weiß der AMS NÖ-Chef.

Entlastung in Gastronomie, Verwaltung

Besondere Sofortmaßnahmen für den Arbeitsmarkt sollen vor allem Lehrlinge und Arbeitslose über 50 unterstützen: Das Land NÖ und das AMS NÖ nehmen dafür vier Millionen Euro für eine Eingliederungsbeihilfe für Lehrlinge in die Hand.

Die Entlastung für den Arbeitsmarkt zeigt sich vor allem in folgenden Bereich: Binnen einer Woche ist die Arbeitslosigkeit vor allem in der Beherbergung und der Gastronomie (-12,4%), in der Warenerzeugung (-2,6%), in der Baubranche (-3,3%) sowie in der öffentlichen Verwaltung (-5,8%) zurückgegangen.

Im Vergleich zu letzter Woche (11. Mai) ist die Zahl der arbeitslosen Frauen mit einem Minus von 4,3% (-1.607) deutlicher gesunken als die der Männer (-3,1% oder -1.205), was vor allem auf die einsetzende Entspannung in der Gastronomie zurückzuführen ist.

5.021 Kurzarbeits-Anträge abgerechnet

Per 18. Mai hat die Buchhaltungsagentur bereits 45,3 Millionen Euro an Kurzarbeitsbeihilfen für Unternehmen in Niederösterreich ausgezahlt. Damit wurden 5.021 genehmigte Anträge abgerechnet. „Der intensive Einsatz der Beihilfe ermöglicht tausenden Menschen Arbeitsplatzsicherheit und den niederösterreichischen Betrieben, wieder auf ihre Stammbelegschaft zurückgreifen zu können", so Sven Hergovich.

Das Modell der Kurzarbeit gilt international als Vorreiter: „Dadurch bleiben Arbeitsplätze gesichert und das Fachwissen in den Betrieben erhalten. Aktuell befinden sich in Niederösterreich fast 224.000 Beschäftigte in Kurzarbeit“, so Eichtinger.