Österreich

Leichtes Spiel für Einbrecher

Heute Redaktion
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Die Zahlen sprechen eine klare Sprache: Laut jüngster Kriminalstatistik gab es in Niederösterreich erneut deutlich mehr Einbrüche. Die Polizei predigt zwar Prävention, doch der Zugang zu Wohnhausanlagen ist meist schlecht gesichert. Ein Universal-Schlüssel kann ganz leicht gekauft werden.

Bei Einbrüchen geht es meist um Sekunden. Jeder Handgriff muss sitzen und jedes Hindernis so schnell wie möglich überwunden werden. Dabei sind manchmal gar keine aufwendigen Geräte notwendig, erklärt Erich Bruckschwaiger von der Kriminalprävention des Landeskriminalamts Niederösterreich. Eine Möglichkeit ist der sogenannte BG-Schlüssel. Mit diesem unscheinbaren Hilfsmittel kann man die meisten Gegensprechanlagen öffnen, so unaufällig in Wohnhausanlagen eindringen. Der Zugang zu den Anlagen ist immer ein gewisses Sicherheitsrisiko, so Bruckschwaiger. Der Skandal an der Sache: Der Schlüssel kann in den meisten Fachgeschäften einfach gekauft oder sogar auf Internetseiten bestellt werden. Es gibt einen blühenden Schwarzmarkt für diesen BG-Schlüssel. Für zehn Euro aufwärts kann sich somit jeder Kriminelle Zugang zu den Wohnhausanlagen verschaffen. Ein bedenklicher Zustand, der das Risiko für Einbrüche erhöht. Dabei war der Schlüssel ursprünglich geschützt, nur für Postzusteller vorgesehen. Für uns ist das immer noch so, meint dazu Gabriele Luger von der Firma Franz Geisberger & Söhne. Das Unternehmen hatte den Schlüssel vor mehr als vierzig Jahren auf den Markt gebracht. Heute gibt es aber viele Hersteller aus dem Ausland, die diesen Schlüssel vertreiben. Die Sicherung der Wohnungstüren wird daher umso wichtiger, meint dazu Bruckschwaiger.

Sebastian Baryli