Wien

Leinen- und Maulkorbpflicht werden wieder kontrolliert

In zweiwöchigen Schwerpunktkontrollen überprüfen Polizei und das Wiener Veterinäramt wieder die Einhaltung der Hunde-Regeln. 

Louis Kraft
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Ab sofort führen Polizei Wien und die Stadt wieder Schwerpunktkontrollen in Sachen Hundehaltung durch. (v.l.n.r.) Oberstleutnant Rudolf König (Leiter der Polizeidiensthundeeinheit) und Ruth Jily (Leiterin des Wiener Veterinäramts) halten ein Chiplesegerät, Tierschutzstadträtin Ulli Sima (SPÖ) Hündin Mavie an der Leine.
Ab sofort führen Polizei Wien und die Stadt wieder Schwerpunktkontrollen in Sachen Hundehaltung durch. (v.l.n.r.) Oberstleutnant Rudolf König (Leiter der Polizeidiensthundeeinheit) und Ruth Jily (Leiterin des Wiener Veterinäramts) halten ein Chiplesegerät, Tierschutzstadträtin Ulli Sima (SPÖ) Hündin Mavie an der Leine.
Heute

"Nach der Coronakrise kehrt nun langsam wieder Normalität ein. Doch mit der steigenden Anzahl der Menschen, die im öffentlichen Raum unterwegs sind, steigen auch die Nutzungskonflikte. Daher rufen wir nun mit den Schwerpunktkontrollen die Leinen-, Maulkorb- und Chippflicht für Hunde in Erinnerung", erklärt Tierschutzstadträtin Ulli SIma (SPÖ). 

In den nächsten zwei Wochen führt die Stadtpolizei Wien, unterstützt vom Wiener Veterinäramt (MA 60) und dem Wiener Rechnungs- und Abgabewesen (MA 6) daher im gesamten Stadtgebiet wieder Kontrollen durch. Strafen stehen dabei nicht im Vordergrund, vielmehr setzt die Polizei auf Aufklärung und Prävention, wie der Wiener Vize-Polizeipräsident Michael Lepuschitz betont. "Uns geht es um ein gutes Miteinander", ergänzt der Leiter der Polizeidiensthundeeinheit der Wiener Polizei Oberstleutnant Rudolf König zusammen.  

Fokus auf Prävention und Information

Auftakt zu den Schwerpunktkontrollen war heute im Türkenschanzpark (Währing), wo es immer wieder zu Konflikten zwischen Hundehaltern und anderen Parknutzern kommt. Kontrolliert wird in den nächsten 14 Tagen vor allem in Grünflächen und Parks, die von der Wiener Bevölkerung immer wieder als Problemzonen gemeldet wurden. Immer wieder fühlten sich Eltern mit KIndern unwohl in den Parks, wenn sich Hundehalter nicht an die Regeln halten. "Es ist besser, vorbeugend auf die Einhaltung der Vorschriften zu achten, als Ermittlungen nach einem Hundebiss aufnehmen zu müssen", so Lepuschitz.

Auch Chip- und Registrierungspflicht werden kontrolliert

Bei den Überprüfungen der kommenden Wochen steht die Einhaltung der Leinen-, bzw. Maulkorbpflicht im Mittelpunkt, aber auch das verpflichtende Chippen und Registrieren der Hunde sowie die Bezahlung der Hundeabgabe wird kontrolliert. Um zu prüfen, ob ein Hund gechippt und in der Heimtierdatenbank registriert ist, sind die Polizisten mit eigenen Chiplesegeräten unterwegs. "Dieser wird an den linken Hals des Hundes gehalten, wo der Chip implantiert ist, und gibt einen 15-stelligen Zahlencode aus. Dieser ist, wenn der Hund registriert ist, in der Datenbank mit den Daten des Hundehalters verknüpft", erklärt MA 60-Chefin Ruth Jily. Zum Start der Schwerpunktkontrollen übergab Sima der Polizei heute weitere 18 Chiplesegeräte.

Außerdem wird nachgeprüft, ob die Halter von Listenhunden den seit 2010 verpflichtenden Hundeführschein abgelegt haben und ob die generelle Maulkorbpflicht für Listenhunde eingehalten wird. In WIen gibt es 3.300 gemeldete Listenhunde, insgesamt sind in Wien rund 56.000 Hunde zuhause. Den verpflichtenden Hundeführschein haben bisher 7.877 Personen den absolviert.

Sachkundenachweise feiert Geburtstag

Genau vor einem Jahr führte die Stadt den verpflichtenden Sachkundenachweis ein, den alle absolvieren müssen, die sich neu einen Hund zulegen wollen. Laut Sima haben bisher rund 1.200 Teilnehmer diesen Kurs abgeschlossen. Aktuell wird dieser an 82 Orten in Wien und Umgebung angeboten. Alle Infos, Termine und Örtlichkeiten findest Du hier

Für Sima ist der Sachkundenachweis ein echtes Erfolgsmodell: "Wir haben ur gute Erfahrungen. Viele Absolventen sagen, sie hätten davon sehr profitiert und hätten auch Hilfe bei der Entscheidung bekommen, welcher Hund wirklich zu ihnen passt". 

Leinen- und Maulkorbpflicht: Was gilt für wen?

In Wien müssen alle Hunde an öffentlichen Orten - also etwa Straßen, Plätze, öffentlich zugängliche Teile von Häusern, Höfen oder Lokalen – einen um den Fang geschlossenen Maulkorb tragen ODER an der Leine geführt werden. 

Für Listenhunde gilt jedoch eine Maulkorb- UND Leinenpflicht, ausgenommen sind umzäunte Hundezonen (eine Übersicht der Hundezonen in Wien findest Du hier,  die Hundebadeplätze hier). In Hundeauslaufzonen müssen sie einen Maulkorb tragen, aber keine Leine. Zusätzlich gilt für Halter von Listenhunden eine 0,5 Promille-Alkoholgrenze.

In öffentlich zugänglichen Parks müssen immer alle Hunde an die Leine.

Maulkorbpflicht herrscht für alle Hunde an öffentlichen Orten, wo "üblicherweise" viele Menschen anzutreffen sind, etwa in Restaurants oder bei Veranstaltungen.

In den Wiener Öffis gilt ausnahmslos Leinen- und Maulkorbpflicht.

Gackerl liegen lassen kostet 50 Euro

Auch die Entfernung der Hinterlassenschaften der Vierbeiner zählt zu den Spielregeln. Der Großteil der Hundebesitzer hält sich laut Stadt schon längst und vorbildlich an die gesetzlichen Bestimmungen. Dennoch sind die WasteWatcher das ganze Jahr über unterwegs und erwischen dabei auch immer Hundehalter, die "kein Sackerl fürs Gackerl" verwenden. Und das obwohl es in ganz Wien mittlerweile rund 3.600 Sackerlautomaten gibt. Entfernt ein Hundehalter den Kot der Hundes nicht, so droht eine 50 Euro-Strafe.

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