Wirtschaft

Leistung und Karriere ist Jugendlichen wichtig

Heute Redaktion
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Bild: ATV

Österreichs Jugend ist geprägt von der Rückbesinnung auf alte, sichere Werte wie Fleiß, Pflichtgefühl und Leistungsbereitschaft. Das ergibt eine Untersuchung jugendlicher Lebenswelten von den Marktforschungsinstituten Integral und T-Factory.

Die Jungen sehen eher optimistisch in die persönliche Zukunft, nur ein Viertel (23 Prozent) ist in Bezug auf die gesellschaftliche Entwicklung positiv eingestellt.

Eine Reaktion auf Krisen ist die Rückbesinnung auf alte Werte, auch wenn sich die Jugendlichen nicht zurück in die "gute alte Zeit" wünschen. Außerdem konzentrieren sich viele auf "triviale Ziele", wie die Familie und materielle Sicherheit, statt auf große Utopien.

Bertram Barth, Geschäftsführer von Integral, unterscheidet in sechs verschiedene Milieus, die unterschiedliche Strategien mit gesellschaftlichen Unsicherheiten entwickelt haben:


Die karriereorientierten Performer, denen 15 Prozent angehören, reagieren auf Krisen mit Optimismus.
Die spaßorientierten Hedonisten (21 Prozent), die oft aus benachteiligten sozialen Schichten stammen, sehen dagegen sehr geringe Chancen für ihre Zukunft.
Die Digitalen Individualisten (18 Prozent) wollen die Welt entdecken und sind offen gegenüber neuen Kommunikationsmitteln.
Die Konservativ-Bürgerlichen (17 Prozent) beharren dagegen auf der alten Ordnung, sind familien- und heimatbewusst und pflegen traditionelle Werte.
Die Adaptiv-Pragmatischen Jugendlichen (18 Prozent) sind anpassungswillig, fleißig und reagieren auf unsichere Verhältnisse mit defensivem Sicherheitsstreben. Leistung, Besitz und Harmonie sind ihnen wichtig.
Die Gruppe der Postmateriellen (zehn Prozent) sieht Materialismus und Konsum kritisch, Gerechtigkeit, Selbstverwirklichung und Toleranz sind wichtige Werte für sie.

Politik-Verdrossenheit

Politisches Interesse im herkömmlichen Sinn ist eher nachrangig, am ehesten interessieren sich die gesellschaftlich engagierten Postmateriellen und die globalisierungsbejahenden Performer für politische Prozesse und Parteien.

Klare Parteienpräferenzen gibt es nicht. Zwar würden 16 Prozent am ehesten Grün wählen, SPÖ (14 Prozent), FPÖ (13 Prozent) und ÖVP (zwölf Prozent) folgen aber gleich dahinter.

Die Untersuchung wurde zwischen Oktober 2012 und Jänner 2013 in 50 Lebensweltexplorationen und in 1.500 Onlineinterviews repräsentativ für die österreichische Bevölkerung zwischen 14 und 29 Jahren durchgeführt.