Österreich

Haus unbewohnt: Frau soll 140 Euro für Wasser zahlen

Johanna Z. (70) besitzt ein unbewohntes Haus in St. Pölten, der Absperrhahn ist abgedreht. Dennoch sollen 90 Kubikmeter geronnen sein.

Heute Redaktion
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Überraschende Wasserrechnung für Johanna Z. (70) aus St. Pölten: 90 Kubikmeter Wasser soll sie im Jahr 2017 verbraucht haben. In einem Haus, in dem sie gar nicht wohnt. "Ich und mein Sohn wohnen nebenan. Das Haus, um das es geht, wird schon seit drei Jahren nicht mehr bewohnt. Seit 2016 ist der Absperrhahn vor dem Verbrauchszähler komplett zugedreht. In dem Haus fließt kein Wasser", erzählt sie.

138,60 Euro soll sie dennoch zahlen, das ergab der Wert am amtlichen Wasserzähler. "Dabei war gar niemand da, um den Wert abzulesen", wundert sich die 70-Jährige. Z. zahlte, legte aber Einspruch ein. Am Dienstag kamen Mitarbeiter des Wasserwerks um sich den Zähler vor Ort anzuschauen. Darüber, was dabei geschah, gehen die Meinungen auseinander.

Rohrbruch schuld?

"Gleich bei der Ankunft wurde den Kollegen vom Sohn mitgeteilt, dass es hausintern einen Rohrbruch gab und daraus der Verbrauch resultiert", sagt Mirza Sacic, Leiter der St. Pöltner Trinkwasserversorgung. Der Sohn dementiert das allerdings gegenüber "Heute": "Das hat damit überhaupt nichts zu tun. Beim Rohrbruch ist kein Wasser geflossen, das Rohr war komplett trocken. Ich habe nur darauf hingewiesen, weil zur selben Zeit auch der Installateur da war und es gerade repariert hat."

Während die Familie nach wie vor von einem Fehler des Zählers ausgeht, schließt die Stadt das aus. "Sollte ein Wasserzähler defekt sein, was hier nicht der Fall ist, so könnte die Messung entweder ungenau oder Null sein, wenn nämlich der Zähler gar nicht registriert. Dass ein Zähler Verbrauch anzeigt obwohl er gar nicht durchströmt wird, ist technisch nicht möglich", soKurt Rameis, Leiter des Fachbereiches Bau. (min)

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