Tirol

Autofahrer hat nach "dummem Spaß" nichts zu Lachen

Entführung? Mord? Oder doch nur ein Spaß? Ein Deutscher löste Mitte Juni eine Großfahndung in Tirol und Bayern aus. Jetzt muss er dafür bezahlen.

Roman Palman
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Die Grenze zwischen Tirol und Bayern im Kufsteiner Land
Die Grenze zwischen Tirol und Bayern im Kufsteiner Land
picturedesk.com/dpa/Peter Kneffel

Riesen-Aufregung am 15. Juni in Seefeld in Tirol (Innsbruck-Land): Besorgte Bürger hatten den Polizei-Notruf gewählt nachdem sie glaubten, gerade Zeuge einer Entführung oder gar eines Mordes geworden zu sein. Sie hatten Haarzöpfe aus dem geschlossenen Kofferraum eines Mercedes hängen gesehen und vermuteten das Schlimmste.

Wie die "Tiroler Tageszeitung" weiter berichtet, leitete die Exekutive sofort eine Fahndung ein. Weil der verdächtige Pkw ein deutsches Kennzeichen hatte, mobilisierten sich auch die Kollegen auf der anderen Seite der Grenze. Auch auf bayrischer Seite suchten etliche Streifenwagen nach dem Kombi. 

Der Seefelder Polizei gelang es schließlich über die Nummerntafel den Fahrzeughalter auszuforschen und an seinem Wohnsitz im Landkreis Amber-Sulzbach in der Oberpfalz zu kontaktieren. 

"Satire-Projekt"

Dieser konnte schnell eine Erklärung liefern: Er habe an der Heckklappe seines Auto eine Perücke und einen Aufkleber mit der Aufschrift "Greta??? Nie gesehen…" angebracht. "Satire-Projekt" nannte der Deutsche das. Der Spaß war an den besorgen Augenzeugen wohl vorbeigegangen.

Auch auf Seiten der Polizei fand man das offenbar wenig witzig und stellte den Großeinsatz prompt in Rechnung. Dem Bayer dürfte angesichts der Summe auch das Lachen vergangen sein. Insgesamt 1.283,4 Euro muss er nun für den Greta-Schmäh hinlegen.

Klimaaktivistin Greta Thunberg war das "Opfer" des Bayern
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JOHANNA GERON / Reuters
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