Österreich

Lenker rast auf Polizisten zu, dann überfiel er Frau

Heute Redaktion
Teilen

Zwei Mal hatte ein Tscheche (26) alles auf eine Karte gesetzt, war vor der Polizei geflüchtet, überfuhr fast Beamte. Auf seiner Flucht überfiel er auch eine Frau, verlangte deren Autoschlüssel.

Es waren spektakuläre und lebensgefährliche Szenen im Spätherbst 2017: Ein wegen Vermögensdelikten flüchtiger Tscheche war am 29. Oktober vor der Exekutive geflüchtet, im Bezirk Hollabrunn hätte er fast einen Beamten überfahren. Die Flucht des Täters glückte.

Nur wenige Tage später wurde die Polizei auf den 26-Jährigen und einen Komplizen aufmerksam, wollte das Duo festnehmen. Wieder gab der Tscheche Vollgas und wieder musste ein Beamter zur Seite springen. In Traismauer stoppte die Polizei den Fluchtwagen, der Komplize wurde festgenommen, der 26-Jährige flüchtete erneut.

Vollgas

In Mautern durchbrach er in der Folge eine Straßensperre ("Heute" berichtete), ein Beamter wurde verletzt. Die Polizei schoss auf das Auto, der Wagen war nicht mehr richtig fahrtüchtig, der Tscheche setzte seine Flucht zu Fuß fort, stahl einen PKW und glühte Richtung Waldviertel. In Gars am Kamp (Horn) konnte er noch eine Straßensperre überwinden, dabei wurden aber die Reifen des Fluchtwagens zerfetzt, der Tscheche türmte zu Fuß, drang in die Wohnung der Gemeinderätin Lisa K. (44) ein und forderte mit Waffengewalt das Auto der Frau.

Frau überlistet Täter

Lisa K. blieb cool, trickste den Tschechen mit einer Notlüge aus, der Tscheche sprang aus dem Fenster (Anm.: er sagte noch zum Opfer: "Ich hätte Dir bestimmt nichts getan") und wurde schließlich von der Polizei geschnappt ("Heute" berichtete).

Am Dienstag stand der Osteuropäer in Krems vor Gericht, zeigte sich dabei überwiegend geständig. Er will aber keine Polizisten absichtlich gefährdet haben. Der an sich recht harte Kerl zeigte sich vor Gericht sanft: "Nach der bedingten Haftentlassung war ich 18 Monate brav, übte den Malerberuf aus. Dann griff ich zu Drogen und es ging bergab - Job weg, Frau weg, ich begann wieder zu stehlen." Das Opfer (und Zeugin) Lisa K. vor Gericht: "Ich hatte nur Angst, dass mein Sohn (15) aufwacht und mir helfen will."

Zum Vorwurf des versuchten Raubes zeigte sich der Angeklagte anfangs nicht geständig, gab diesen dann letztlich doch zu. Das gepfefferte Schlussplädoyer der Staatsanwältin kommentierte der Tscheche abgebrüht: "Ich gebe der Anklägerin recht, das war nicht gerade nett von mir."

Das Urteil (nicht rechtskräftig): Acht Jahre Haft.

(Lie)