Österreich

Lentos: Kein Ende der Krise!

Heute Redaktion
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Ist diese Talfahrt noch zu stoppen? Nach einem Lebenszeichen im Kulturhauptstadtjahr versinkt das Millionen Euro teure Museum erneut im Dornröschenschlaf. Lediglich 3100 Besucher kauften sich im ersten Halbjahr 2010 ein reguläres Ticket. Der neue Kulturdirektor Julius Stieber will gegensteuern.

Der Heute vorliegende Quartalsbericht der städtischen Museen zeigt, wie schlecht es um das Lentos bestellt ist. In den ersten sechs Monaten des laufenden Jahres besuchten insgesamt nur 21.552 Menschen eine Ausstellung. Zum Vergleich: Im ersten Kulturhalbjahr 2009 waren es knapp 68.000, 2008 immerhin 35.000. Zieht man von der aktuellen Zahl Freikarten, Eventgäste, Schüler mit Gratiseintritt und ermäßigte Tickets ab, dann bleiben magere 3113 Besucher, die eine reguläre Eintrittskarte kauften. Wir rechnen 2010 mit 70.000 Besuchern, kündigte Kulturreferent und Vizebürgermeister Erich Watzl (ÖVP) im Dezember vergangenen Jahres noch an. Wir hoffen auf etwa 40.000, macht Kulturdirektor Stieber auf Heute-Anfrage bereits kräftige Abstriche. Er hofft nun auf die Valie Export Schau, die ab 17. Oktober noch ein Publikumsmagnet werden soll. Der im Mai eingesetzte Kulturdirektor verspricht - wie so viele Verantwortliche vor ihm - mehr Marketing, mehr Öffentlichkeitsarbeit und ein schärferes Profil des Lentos.

Die Lage im Nordico ist besser. Dort rettet die Ausstellung Der Rest ist Österreich. Die Geschichte der Republik, die eigentlich fürs Parlament in Wien konzipiert wurde, die Halbjahres-Bilanz. Das Haus, das mit Andrea Bina eine neue Chefin hat, hat mit der aktuellen Schau zu den Tabakwerken gute Chancen, das Besucherniveau von 2008 zu erreichen.Jürgen Tröbinger