Politik

Leonies und Manus Anwälte: "Hätte die Morde verhindert"

Leonie (13) und Manuela (16) wurden mutmaßlich von afghanischen und einem syrischen Asylwerber ermordet. Ihre Anwälte klagen nun das System an.

Rene Findenig
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Leonie (13) - hier mit einer Schlange wurde getötet. Vier Männer aus Afghanistan sind tatverdächtig.
Leonie (13) - hier mit einer Schlange wurde getötet. Vier Männer aus Afghanistan sind tatverdächtig.
apa/picturedesk/privat/"Heute"-Montage

Die 13-Jährige Leonie aus Tulln soll am 25. Juni einen 22-jährigen und einen weiteren Afghanen am Wiener Donaukanal getroffen haben, wo ihr die beiden Ecstasy verabreicht haben sollen. Dann seien die beiden Afghanen gemeinsam mit dem Mädchen und einem weiteren Landsmann (18) in dessen Wohnung in den Bezirk Donaustadt gefahren, wohin auch ein vierter Verdächtiger - ein 23-jähriger Afghane - gekommen sein soll. Dort wurden dem Mädchen weitere Drogen verabreicht. Mindestens zwei der vier Männer sollen sie vergewaltigt haben, sterbend wurde Leonie dann auf einer Grünfläche abgelegt.

"Sollten uns dreimal überlegen, ob wir diese Person haben wollen"

Schauplatzwechsel: Am 13. Jänner 2019 war kurz vor Mittag in einem Park in Wiener Neustadt die Leiche von Manuela K. (16) gefunden worden. Ihr damals 19-jähriger Ex-Freund Yazan A. aus Syrien soll der Jugendlichen im Park aufeglauert und sie aus Eifersucht erdrosselt haben, bevor er sich an ihrem Leichnam verging. Beide Fälle erschütterten Österreich bis ins Mark – und die Anwälte, die Leonies und Manuelas Familien vertreten, klagen nun das Asylsystem an. Ihr Tenor: Die Morde hätten verhindert werden können.

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    Die Zeit vergeht, die Liebe bleibt - baba Leonie
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    Die Anwälte Florian Höllwarth und Johannes Öhlböck fordern nun Asylaberkennungen schon bei kleinsten und kleineren Straftaten wie Körperverletzung, strengere Identitätsfeststellungen mit einer zwingenden Altersüberprüfung und eine bessere Betreuung für Asylwerber. Eine Alterfeststellung solle "bei jedem Asylwerber" erfolgen, "ob Minderjährige oder junge Erwachsene – vor allem in dieser Personengruppe natürlich", so Höllwarth im Ö1-"Morgenjournal". Wenn man nicht wisse, wer die Person sei, "sollten wir uns dreimal überlegen, ob wir diese Person haben wollen", so Öhlböck.

    "In den Fällen, die wir vorliegen haben, hätte das die Morde verhindert"

    Beide stimmen dabei überein, dass Asylwerber eine bessere Betreuung und mehr Chancen wie eine Arbeitsmöglichkeit bekommen sollten, wenn der Asylwerber sich an die Spielregeln halte. Dabei müsste Asylwerbern aber jederzeit klar sein, dass kein Vergehen geduldet werde, heißt es. Höllwarth plädiert dafür, dass bei einer auch leichten Straftat sofort ein "beschleunigtes Asylverfahren durchgeführt" wird. "In den Fällen, die wir vorliegen haben, hätte das die Morde verhindert", so Öhlböck. So waren fast alle Beteiligten in den Fällen Leonie und Manuela bereits auch teils mehrmals vorbestraft.